Hitze

Schlangen-Alarm in Österreich

23.07.2015

Hitzewelle sorgt für zahlreiche Einsätze wegen Schlangen.

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Der Rekord-Juli lässt nicht nur Menschen vor der Hitze flüchten. Auch Schlangen suchen bevorzugt kühlere Aufenthaltsorte - und gelangen damit in Gärten, Keller, teilweise auch in Wohnungen.

Die steirische Berg- und Naturwacht verzeichnet derzeit etwa 10 Prozent mehr Einsätze als im Vorjahr, berichtet der ORF Steiermark. Auch die Feuerwehren sind im Schlangen-Einsatz.

Schlange im Wohnzimmer

In der Gemeinde Stiwoll bei Graz wurde die Feuerwehr alarmiert, weil eine drei Meter lange Schlange sich hinter einem Wohnzimmer-Wandschrank versteckt hatte. Ein Floriani schnappte das Tier und setzte es in einem angrenzenden Waldstück aus.

© FF Stiwoll

Die Schlange versteckte sich hinter einem Kasten; Foto: FF Stiwoll

Schlange am WC
In Bärnbach im Bezirk Voitsberg hatte sich eine mehr als einen Meter lange Schlange im WC einer Wohnung verkrochen. Die Feuerwehr fing das Tier mit einem Kescher ein und setzte es in einem nahe gelegenen Wald aus.

© FF Bärnbach

Schlange gelangte in WC; Foto: FF Bärnbach

Ungiftige Nattern
Bei den meisten gefundenen Schlangen handelt es sich um ungiftige Nattern. Diese sind durch ihre Zeichnung unterscheidbar. Die Ringelnatter ist am namensgebenden hellen "Halsband" zu erkennen, die Würfelnatter am Rückenmuster aus teils quadratischen Flecken. Beide bevorzugen ruhige Gewässer mit vielfältiger Ufervegetation, wo sie sich von Amphibien und kleinen Fischen ernähren. Das Längsmuster der Äskulapnatter entsteht durch teils weißumrandete Schuppen, das der Schlingnatter durch dunkle Flecken. Äskulapnattern sind oft an Waldlichtungen, Schlingnattern in Weinrieden anzutreffen, wo unter anderem Mäuse auf ihrem Speiseplan stehen.

Schlangen reagieren sensibel auf Vibrationen, etwa durch Schritte, und ergreifen meist rasch die Flucht. Wenn sie sich nicht gleich davonschlängeln, sollten sie trotzdem nicht gestreichelt, festgehalten oder aufgehoben werden, sie könnten sich sonst angegriffen fühlen.

Vorsicht vor der Kreuzotter

Erst ab einer Seehöhe von 500 Metern ist die giftige Kreuzotter heimisch. Die Giftschlange liebt Waldränder, Lichtungen sowie lichte Baumbestände. Aber auch an Kahlschlägen, Felsen sowie Schutt und Geröllfeldern sind die Reptilien zu finden. Besonders Wanderer sollten vorsichtig sein, seit Anfang Juni seien allein in der Steiermark bereits drei Menschen von Kreuzottern gebissen worden, sagte Heinz Pretterhofer, Landesleiter der Berg- und Naturwacht dem ORF.

Aufgrund ihrer Scheu flüchten Kreuzottern bei Gefahr sofort. Nur bei Bedrohung, wenn man sie angreift oder auf sie tritt, beißen sie zu. Das Gift ist zwar recht stark, jedoch ist dessen Vorrat relativ gering, weshalb Todesfälle unwahrscheinlich sind und ein Biss nur für Kinder und Senioren gefährlich ist.

Um die Bissstelle entsteht nach rund einer Stunde eine große Schwellung. Die Schmerzen sind aber so gering, dass manche Menschen gar nicht merken, dass sie gebissen wurden. Aufgrund der Nervengifte kann es zu Herzbeschwerden, Atemnot und Lähmungen kommen.

Wegen ihrer Zeichnung - einem deutlichen, dunklen Zickzack-Band auf dem Rücken - ist die tagaktive Kreuzotter recht gut zu erkennen. Die rund 60 bis 80 Zentimeter lange Schlange variiert jedoch in ihrer Färbung von rötlich-braun über graubraun bis zu völlig schwarz.

VIDEO: Schlange öffnet selbstständig eine Wohnungstür

 

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