71 Tote auf der A4:

Schlepper kassierte 500.000€ pro Jahr

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Boss der Todes-Bande narrt Gericht und verhöhnt Opfer.

Das Bild ging Mitte der Woche um die Welt. Von den Titelseiten grinste ein junger Mann: Lahoo S., ­Afghane, 30 Jahre alt. Er soll der Hauptverantwortliche für eines der grausamsten Verbrechen der jüngeren Gesichte sein – für den Erstickungstod von 71 Flüchtlingen, die am 27. August 2015 in einem hermetisch verriegelten Kühl-Lkw in einer Pannenbucht der Ostautobahn A 4 bei Parndorf entdeckt worden waren.

Schlepper-Boss: "Bin 
nur ein Autohändler"

Seit Mittwoch läuft im ungarischen Kecskemet der Prozess gegen die Schlepperbande des Todes. Der Boss der elf Angeklagten ist Lahoo S. Seine Kaltschnäuzigkeit lässt Beobachter schaudern. Er narrt das Gericht, kündigt ein Geständnis an, nimmt wieder Abstand, will erst die anderen hören und verhöhnt die Opfer. Und behauptet felsenfest: „Ich bin nur ein Autohändler.“ Sein Jahresverdienst laut eigener Aussage: 500.000 Euro. Für Ermittler steht fest, womit er die tatsächlich verdient hat. Die angeklagte Bande soll bis zu 1.200 Flüchtlinge illegal in die EU eingeschmuggelt haben.

Lahoo S. und den drei weiteren Hauptangeklagten droht wegen mehrfachen Mordes eine lebenslange Zuchthausstrafe. Am Prozesstag am Freitag belastete der sogenannte „Vorläufer“ den Banden-Boss weiter schwer. Der Bulgare (39) fuhr bei der Tragödie von Parndorf das Aufklärungsfahrzeug, das dem Kühl-Lkw vorausfuhr, um die Lage zu sondieren und vor Kontrollen zu warnen. Er habe zuletzt 1.000 Euro vom Kopf der Bande erhalten: „Lahoo hat uns betrogen. Ich habe nur ein Trinkgeld bekommen“, sagte der 39-Jährige in Anspielung auf die Millionengewinne der Todes-Bande.

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A4-Drama: Prozess gegen Schlepper begonnen

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