5.000 Illegale
Schleppermafia cashte 50 Millionen
21.02.2013
Die Bande hatte mehr als 5.000 Personen nach Europa gebracht.
Said M. und Said A. sind die derzeit noch flüchtigen mutmaßlichen Hauptorganisatoren der Afghanen-Schlepper. Selbst aus dem Bürgerkriegsland am Hindukusch, sollen die beiden Paten seit 2003 mehr als 5.000 Landsleute auf drei Routen (siehe Grafik unten) nach Europa gebracht haben.
Woche für Woche wurden laut den federführenden Beamten des Landeskriminalamtes Niederösterreich mindestens 15 Afghanen über Teheran, die Türkei und Griechenland mit Pkws und Lkws über den Landweg gen Westen geschickt. Die Kosten für die Reise für die Illegalen: zwischen 8.000 und 12.000 Euro. Zusammengerechnet kommt man so über zehn Jahre auf einen Gewinn (abzüglich Transportkosten, Verpflegung und Geld für falsche Dokumente) von 50 Millionen Euro.
Das Vermögen wurde von einer Mafia-eigenen Bank verwaltet und hauptsächlich in Immobilien in aller Welt und sonstiger großzügiger Zukunftsvorsorge für die Familien der Schlepper angelegt. Sieben Handlanger der Gruppierung sind bereits verurteilt, nach den Haupttätern wird gefahndet.
Zwei Sokos gegen die Schlepper
Der Ansturm nach Europa ist ungebrochen. „Zur Zerschlagung der kriminellen Organisationen braucht es viel Know-how“, erklärte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner am Donnerstag bei einer Präsentation des jüngsten Fahndungserfolgs. Dabei wurde auch betont, dass es seit Jahresbeginn zwei Sokos (Süd und Nord) mit 24 Beamten gegen die Schlepperei gibt, die u. a. bereits 332 Hausdurchsuchungen und Nacherhebungen zu verzeichnen hatten.