Er behandelt keine Flüchtlinge
Schmierattacke gegen den "Asyl-Arzt"
19.01.2016
Er will keine Flüchtlinge behandeln, jetzt wurde er Opfer einer Schmierattacke.
DDr. Thomas Unden ist Arzt in Wien-Floridsdorf und sorgte für Wirbel, als er öffentlich bekannt gab, dass er keine Flüchtlinge behandle. Mit seinen kontroversen Aussagen sorgte er landesweit für Aufregung, nun wurde seine Praxis Opfer einer Schmierattacke.
Parolen
Unbekannte suchten in der Nacht Undens Praxis in Floridsdorf auf und beschmierten sie. Parolen wie "Rassist", "Fascho" oder "Run Nazi Scum" wurden hinterlassen. Wer dafür verantwortlich ist, ist bisher unbekannt.
Ärger
Aber das ist nicht das einzige Problem, das Unden momentan Kopfzerbrechen bereiten dürfte. Die Weigerung, keine "Asylanten" zu behandeln, hat weitere Konsequenzen: Die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) wird dem Allgemeinmediziner den Kassenvertrag entziehen, wie der "Standard" letzte Woche berichtete.
Die Kasse hatte den Arzt, dessen Wut-Interview mit Radio Ö24 für landesweites Aufsehen sorgte, zuvor aufgefordert, seine Haltung zu ändern - wozu dieser jedoch nicht bereit war. "Daher wird es seitens der WGKK zur Vertragskündigung kommen", zitierte der "Standard" eine Sprecherin.
Verfahren
Gleichzeitig prüft der Disziplinaranwalt der Ärztekammer u.a., ob eine Verletzung der Versorgungspflicht vorliegt. Im Fall eines etwaigen Verfahrens können die Konsequenzen von einem schriftlichen Verweis bis hin zur Streichung von der Ärzteliste reichen.