Der 52-Jährige war schon vor 18 Jahren im Visier der Fahnder.
Eine Wende gibt es im Salzburger Mordfall Silke Schnabel, die im Juli 1992 tot aus der Salzach geborgen worden. Die damals 17-Jährige war vergewaltigt und erwürgt worden. Beamte des Landeskriminalamts haben nun am Freitag einen Verdächtigen verhaftet, der schon nach dem Mord vor 18 Jahren im Visier der Fahnder gestanden, aber ohne Anklage wieder freigelassen worden war.
Freitag hat der Staatsanwalt einen neuen Haftbefehl erlassen, die Polizei hat ihn in Seekirchen festgenommen, wie Kriminalist Christian Voggenberger am Samstag gegenüber dem ORF-Landesstudio Salzburg berichtete.
Neues Gutachten
Im Jahr 1992 fand man bereits in der Wohnung des heute 52-jährigen Mannes eine Bluse des Opfers und einen Gürtel - mit ihrem Blut. Doch die Methodik der DNA-Analyse steckte damals noch in den Kinderschuhen, die Indizien reichten nicht für eine Anklage. Also kam der Mann aus Mangel an Beweisen wieder frei.
Anwälte und Angehörige von Silke Schnabel haben lange für eine Wiederaufnahme des Verfahrens gekämpft. Ein neues Gutachten hat den Fall nun erneut ins Rollen gebracht und zu dieser Festnahme geführt. Jetzt sitzt er wieder hinter Gittern. Der Kriminalpsychologe Thomas Müller hat den Fall neu beleuchtet und schreibt in seinem Gutachten an die Staatsanwaltschaft, dass der 52-Jährige sehr wahrscheinlich der Täter sei, meldete der ORF. Eine Mordanklage sei jetzt in greifbarer Nähe, heißt es bei den Ermittlern.