Trotz leichter Entspannung:

Schnee-Chaos hält Süden weiter auf Trab

02.02.2014

Kärnten: 3.000 Haushalte ohne Strom. Neuschnee im Süden, Glatteis im Osten.

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© Gemeinde Kartitsch
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In Kärnten und Osttirol hat es am Sonntag nach den Schneefällen der vergangenen Tage eine leichte Entspannung der Situation gegeben. Von Entwarnung könne allerdings keine Rede sein, sagten Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und die Bezirkshauptfrau von Lienz, Olga Reisner. Der Winter hatte den Süden Österreichs weiter fest im Griff, Eisregen verursachte in Kärnten und der Steiermark Probleme.

 

"Ich bitte die Bevölkerung, mit der Vorsicht nicht nachzulassen", sagte Kaiser zur APA. Obwohl die Lawinenwarnstufe im Südwesten Kärntens auf Stufe 4 gesenkt worden war, dürfte die Gefahr nicht unterschätz werden. Am Sonntag waren rund 1.200 Einsatzkräfte - darunter etliche Soldaten des Bundesheeres - mit dem Wegschaufeln der Schneemassen beschäftigt. Wegen der außerordentlichen Schneemengen wurde den Pflichtschülern der Bezirke Hermagor und Spittal sowie der gemeinde Bad Bleiberg (Bezirk Villach Land) am Montag schulfrei gegeben.

Zahlreiche Stromausfälle wegen Eisregen

Eisregen verursachte in der Nacht in den südöstlichen Landesteilen zahlreiche Stromausfälle. Zwischenzeitlich waren 3.000 Haushalte ohne Elektrizität, zu Mittag waren es 1.200. "Wir arbeiten mit 150 Monteuren an der Behebung der Schäden", sagte der Sprecher des Kärntner Energieversorgers Kelag, Josef Stocker, zur APA.

Bei der ÖBB war nach teils chaotischen Zuständen in den vergangenen Tagen am Sonntag Entspannung angesagt. Auf der Strecke zwischen Villach und Lienz fuhren die Züge wieder weitgehend planmäßig. Die Route Lienz-Innichen sollte Montag wieder frei sein. Die Tauernstrecke samt Tauernschleuse sowie die Strecke Richtung Tarvis in Italien blieben jedoch vorerst gesperrt.

Meteorologe Paul Rainer von der ZAMG prognostizierte bis Montagfrüh ein Nachlassen der Niederschläge. Bis dahin rechnete er im Gail- und Lesachtal noch mit 20 bis 30 Zentimeter Schnee. In den Karnischen Alpen können es noch 40 Zentimeter werden. Im Mölltal werden noch zehn Zentimeter erwartet. Im Kärntner Zentralraum und in Unterkärnten rechnete Rainer noch mit "ein paar Zentimetern".

Für Autofahrer gab es auf den Hauptverkehrsverbindungen Kärntens weitgehend keine Probleme. Wegen umgestürzter Bäume infolge des Eisregens musste jedoch laut ÖAMTC der Loiblpass gesperrt werden. Im gesamten Südosten bestand Glatteisgefahr. Zwischenzeitlich geöffnet und wegen umgestürzter Bäume wieder gesperrt wurde die Straße ins Skigebiet Nassfeld. Nicht mehr passierbar waren auch der Plöckenpass und der Wurzenpass sowie die B 111 von Hart bis Kötschach. Das Lesachtal war seit Donnerstagabend nicht mehr erreichbar.

Keine Schule am Montag in Osttirol
In Osttirol waren das Defereggen- und das Villgratental sowie Untertilliach auf dem Straßenweg weiterhin nicht erreichbar. In den Osttiroler Gemeinden wurden gemeinsam mit den Freiwilligen Feuerwehren laufend Schneemessungen durchgeführt, um zu ermitteln, ob Dächer der Last standhalten. Gefahr drohte verstärkt durch Dachlawinen. Für Montag gab es in den Pflichtschulen unterrichtsfrei. Auch viele Kindergärten bleiben "zu".

In Südtirol wurde ebenfalls landesweit die Warnstufe "4" erreicht. Viele Passstraßen waren geschlossen, die Stromverbindung ins Veneto gekappt. Im Abteital waren 17 Bergbauernhöfe unerreichbar.

Südsteirische Zugstrecke bis Montagabend unterbrochen
Im Süden der Steiermark führten unzählige Bäume, die aufgrund der schweren Schnee- und Eismassen auf Stromleitungen fielen, zu Stromausfällen. Zwischen 4.000 und 7.000 Haushalte waren laut Energie Steiermark zeitweise ohne Stromversorgung. Auf der ÖBB-Strecke im steirischen Bezirk Leibnitz war der Zugsverkehr seit Sonntagfrüh unterbrochen, ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.

Im steirischen Bezirk Leibnitz bleibt die Bahnstrecke zwischen Leibnitz und Spielfeld bis voraussichtlich Montagabend gesperrt. Die Behebung des Oberleitungsschadens werde durch weitere stürzende Bäume erschwert, teilte ÖBB Pressesprecher Christoph Posch Sonntagnachmittag mit. Ein Schienenersatzverkehr wurde bereits Sonntagfrüh eingerichtet. Ursprünglich wollte man den Streckenabschnitt Sonntagnachmittag wieder freigeben. Im Laufe des Tages habe Eisregen die Situation jedoch verschärft: Weitere Bäume konnten der Schneelast nicht statthalten.

"Die Bäume fallen nach und nach um. Das erschwert die Arbeit. Aus Sicherheitsgründen bleibt die Sperre bis Montagabend, 18.00 Uhr aufrecht", so Posch. Durch die Streckenunterbrechung werde Montagfrüh "mehrere hundert Menschen", so Posch, auf den Schienenersatzverkehr umsteigen müssen.

 

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