Kein Ende in Sicht
Schnee legt Österreichs Verkehr lahm
11.02.2010
Der Winter hat Österreich fest im Griff. In Wien sind alle Öffis bis auf die U-Bahnen zu spät gekommen.
Neuschneezuwachs in beträchtlichem Ausmaß hat heute, Donnerstag, früh die Lawinengefahr in einigen Teilen der österreichischen Alpen auf die Stufe 4 der fünfteiligen Skala steigen lassen. Als groß wurde das Risiko in den Karawanken, der Obersteiermark und im westlichen Niederösterreich eingeschätzt. In Salzburg, Oberösterreich sowie in Teilen der Steiermark herrschte Warnstufe 3. Auf schneebedeckten oder eisigen Fahrbahnen kam es zu zahlreichen Unfällen.
Zahlreiche Unfälle
Mehr als ein halber Meter Neuschnee wurde
in den Karawanken registriert. In Kärnten führten der Schneefall und
eisglatte Fahrbahnen zu zahlreichen Unfällen geführt. Die Tauernautobahn war
in der Nacht auf Donnerstag nach einem Unfall mit zwei Lkw für mehrere
Stunden gesperrt. Im Bezirk Hermagor wurden zwei Personen bei einem
Frontalzusammenstoß schwer verletzt, im Bezirk St. Veit wurde ein Auto nach
einem Crash mit einem Lkw über eine Böschung geschleudert, die Kollision
dreier Pkw endete mit zwei Verletzten.
Feuerwehr im Dauereinsatz
Der starke Schneefall in weiten Teilen
der Steiermark hat für Hochbetrieb bei den Feuerwehr gesorgt. Seit dem
Wochenende waren bei insgesamt bis zu 40 Zentimeter Neuschnee 100 Wehren
damit beschäftigt, umgestürzte Bäume zu bergen oder hängen gebliebene Autos
wieder flott zu bekommen. Bei den Grazer Verkehrsbetrieben (GVB) kam es im
Donnerstag-Frühverkehr zu Behinderungen und Verspätungen wegen u.a.
eingefrorener Weichen. Die Feuerwehr warnte aktuell und für die kommenden
Tage vor Schneebruch: Bei Fahrten durch bewaldetes Gebiet und Spaziergängen
im Wald sei erhöhte Vorsicht geboten. Hochbetrieb herrschte in den
steirischen Krankenhäusern - versorgt werden mussten vor allem Verletzungen
nach Stürzen auf glatten Gehsteigen und Straßen sowie Verletzungen nach
Autounfällen.
Schwerer Unfall in OÖ
Im Bezirk Sankt Pölten ist Donnerstag
früh ein Lkw in zwei Häuser gekracht. An der abschüssigen Ortseinfahrt von
Kapelln geriet das Schwerfahrzeug in einer S-Kurve ins Schleudern und
prallte in ein Altenpflegeheim, drehte sich und fuhr auf der
gegenüberliegenden Seite noch in ein Wohnhaus. Der 27-jährige Fahrer erlitt
schwere Schädelverletzungen.
Verkehrschaos
Die Schneefälle haben in der Früh auch in
Oberösterreich für ein Verkehrschaos gesorgt. Vor allem im Seengebiet gab es
spiegelglatte Fahrbahnen. In den frühen Morgenstunden wurde die
Innkreisautobahn Richtung Wels im Bereich zwischen Haag und Meggenhofen
wegen eines Lkw-Unfalls gesperrt. Auf der Westautobahn zwischen Lindach und
Vorchdorf kippte ein Autotransporter um. Pannenstreifen und eine Fahrspur
waren blockiert. Im Bereich Mondsee kam es zu einem Auffahrunfall, an dem
mehrere Fahrzeuge beteiligt waren. Auch vor den Linzer Stadteinfahrten gab
es mehrere Unfälle.
Probleme bei Südbahn
Probleme hatten die ÖBB in Wien-Liesing
nach einem Oberleitungsschaden: Die Südbahn war in diesem Bereich nur
eingleisig befahrbar. Zur Störung war es gegen 8.00 Uhr gekommen, sie
dauerte bis gegen Mittag. Der Fernverkehr wurde über die Pottendorfer Linie
umgeleitet. Im Bahnhof konnten keine Züge stehenbleiben, sondern fuhren über
ein Gütergleis durch. Für Passagiere, die zu- und aussteigen wollten, wurde
ein Bus-Shuttle nach Atzgersdorf eingerichtet.