Der Schnee hat ganz Österreich im Griff. Es herrscht Unwetterwarnung.
So schaut es derzeit in den Bundesländern aus:
Die winterlichen Verhältnisse auf den Straßen haben am Freitag in Niederösterreich auch auf Hauptverbindungen für einige Unfälle gesorgt. Betroffen waren u.a. die A1 und die A4 ebenso wie die S3, teilte die ÖAMTC-Informationszentrale mit.
Probleme auf der A1
Gleich mehrere Behinderungen gab es am Vormittag vorübergehend auf der A1. Zwischen Altlengbach und St. Christophen hatte sich ein Lkw quergestellt. Weitere Unfälle ereigneten sich zwischen Ybbs und Pöchlarn bzw. zwischen dem Parkplatz Roggendorf und der Raststation St. Pölten. Nach letzterer Karambolage waren laut ÖAMTC zwei Fahrstreifen gesperrt. Die A4 musste zwischen Bruck-West und der Raststation Göttlesbrunn zwischenzeitlich gesperrt werden. Ein Bus blockierte beide Fahrstreifen. Auf der S3 stellte sich bei Stockerau-Nord ein Lkw quer. Eine vorübergehende Sperre der Auffahrt war die Folge.
Im Raum Neulengbach, Groß-Enzersdorf, Korneuburg und Krems gab es laut Landespressedienst abschnittsweise Schneeverwehungen. Aus dem Waldviertel wurden außerdem Sichtbehinderungen durch Bodennebel gemeldet.
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Die Einsatzkräfte in Kärnten haben auch in der Nacht auf Freitag wegen heftiger Schneefälle alle Hände voll zu tun gehabt. Freitag früh waren erneut rund 4.000 Haushalte ohne Stromversorgung, umstürzende Bäume blockierten Straßen. Die meisten Probleme hatten Lkw, die wegen der glatten und schneereichen Fahrbahnen immer wieder hängen blieben. Auch zwei Bahnstrecken wurden wegen umgestürzter Bäume gesperrt.
"Überall ist zähflüssiger Verkehr oder sogar Stau wegen den Lkw. Momentan gibt es keine schweren Unfälle, das kann sich aber auch wieder ändern", hieß es aus der Landesverkehrsleitzentrale. Auch Gottfried Gußger von der Landesleitzentrale der Polizei bestätigte dies: "Die Kettenpflicht wird derzeit teilweise sogar aufgehoben, die Lage entspannt sich wieder etwas." Schwere Unfälle wurden auch von der Polizei nicht registriert.
Die Landesalarm- und Warnzentrale der Feuerwehr (LAWZ) verbuchte seit 7.00 Uhr rund 40 Einsätze. "Meistens waren es Fahrzeuge, die geborgen werden mussten oder umgestürzte Bäume", hieß es. In den vergangenen 24 Stunden zählte die LAWZ insgesamt 104 Einsätze, verteilt in ganz Kärnten, Freitagvormittag lag der Schwerpunkt der Einsätze im Bereich Völkermarkt und St. Veit.
Christoph Posch von den ÖBB berichtete Freitagvormittag von "geringen Störungen". Im Großen und Ganzen liefe der Bahnbetrieb ungehindert, einzig die Strecken zwischen Klagenfurt und Bleiburg und zwischen Feldkirchen und St. Veit seien kurzfristig gesperrt worden, da Bäume auf die Oberleitungen und die Gleise gestürzt seien. "Da beträgt die Verspätung bis zu einer Stunde, im restlichen Bahnverkehr höchstens fünf Minuten", sagte Posch.
"Momentan sind die Stromausfälle im Bereich Meiselding, Hüttenberg und Bereich Wietersdorf (alle Bezirk St. Veit), vom Faaker See über Ledenitzen bis nach Rosenbach, in Lind ob Velden (alle Bezirk Villach-Land) und in Eisenkappel (Bezirk Völkermarkt)", sagte Josef Stocker gegenüber der APA. Die Ursache sei überall die selbe: Der nasse Schnee bringt Bäume zum umstürzen, diese landen auf den Stromleitungen. "Wir reparieren die Störungen, es kommen aber immer wieder neue hinzu", so Stocker.
Laut Paul Rainer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sei "das Gröbste aber schon vorbei. Tagsüber kann es noch zeitweise schneien, hat aber eher den Charakter von Schneeschauern." Am Freitagnachmittag soll der Schneefall vor allem in Unterkärnten längere Pausen machen, der Westen sei noch anfälliger für Schneefälle. Samstagvormittag wird noch in den Bergen im Süden des Landes Schnee erwartet, am Sonntag sinken die Temperaturen erneut ab, es bleibt bewölkt, Niederschlag soll es allerdings keinen geben.
Detail am Rande: Der Schnee hatte nicht nur Auswirkungen auf den Verkehr und die Stromversorgung. Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) hätte am Freitag nach Kärnten kommen sollen, aufgrund des Wetters wurde der Besuch kurzfristig abgesagt. Bei einem Kärntner Privatradio dauerte die Durchsage der Verkehrsmeldungen beinahe gleich lang wie der gesamte Nachrichtenblock.
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Im ganzen Bundesland Salzburg hat es am Freitag Schneefall gegeben, der bereits in den frühen Morgenstunden eingesetzt hat. Im Lungau und Pongau hat es am meisten geschneit, es sind fünf bis 15 Zentimeter gefallen, im Flachgau fünf Zentimeter, erklärte Josef Haslhofer von der ZAMG Salzburg der APA. Auf den Schneefahrbahnen hat es auch schon Verkehrsunfälle gegeben, die zum Glück meist harmlos verliefen.
Wind gebe es in den Niederungen kaum, sagte Haslhofer. Auch die Lawinenwarnstufe sei wieder auf Stufe 2 (mäßig). Der meiste Neuschnee ist entlang der Tauern gefallen, wo bis zum Abend bis zu 20 Zentimeter zusammengekommen sind. In St. Michael im Lungau wurden 39 Zentimeter gemessen, in der Stadt Salzburg waren es Freitag früh zehn Zentimeter. Auf der Rudolfshütte ist die Schneedecke bereits 1,05 Meter dick, auf dem Sonnblick sogar 2,22 Meter.
Auf höher gelegenen Straßen benötigen alle Schwerkraftfahrzeuge Schneeketten, selbst auf dem Gaisberg ab der Zistel-Alm. Es haben sich auch mehrere Verkehrsunfälle ereignet, die jedoch allesamt glimpflich verlaufen sind.
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Im Burgenland hielt am Freitagvormittag starker Schneefall die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Straßendienstes auf Trab. Seit den frühen Morgenstunden mussten 23 Feuerwehren zu rund 50 Einsätzen ausrücken, hieß es aus der Feuerwehr-Alarmzentrale. Im gesamten Bezirk Oberpullendorf wurde eine Kettenpflicht für Lkw verhängt. Die B50 war in Breitenbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) gesperrt, nachdem ein hängengebliebener Lkw die Straße blockiert hatte.
Feuerwehr-Einsätze
Die Feuerwehren wurden hauptsächlich zu Fahrzeugbergungen und zur Beseitigung umgestürzter Bäume gerufen. Generelle Kettenpflicht herrschte für die B56 im Bereich des Geschriebenstein. Schwerfahrzeuge mussten im Bezirk Oberpullendorf seit etwa 8.00 Uhr Schneeketten anlegen. Auf der B50, die von Steinberg-Dörfl zur Auffahrt der S31 bei Oberpullendorf ansteigt, waren in der Früh zwei Lkw hängen geblieben. Lenker anderer Lastwagen halfen mit ihren Schneeketten aus. Nachdem ihm von der Polizei mitgeteilt worden sei, dass eine Kettenpflicht dringend anzuraten sei, habe man diese auch verordnet, so Bezirkshauptmann Klaus Trummer.
Im Nordburgenland war speziell der Breitenbrunner Berg ein Brennpunkt. Immer wieder blieben Lkw hängen, hieß es von der Polizei. Nachdem ein Lkw sich quergestellt hatte, wurde eine örtliche Umleitung eingerichtet. Auf der B50 zwischen Eisenstadt und Neusiedl am See herrschte ebenso Lkw-Kettenpflicht wie auf der B16 von Siegendorf bis zum Grenzübergang Klingenbach.
Die Polizei hatte von der Landesregierung den Auftrag erhalten, landesweit und speziell bei den Autobahnzubringen auf die Einhaltung der Winterreifenpflicht für Pkw sowie auf die vorgeschriebene Mitnahme von Schneeketten bei Lkws zu achten. Immer wieder kam es wegen Fahrzeugbergungen zu kurzfristigen Sperren, etwa auf der L219 zwischen Sigleß und Bad Sauerbrunn. Auch auf der S31 bei der Umfahrung im Bereich Eisenstadt-Ost sorgte ein Unfall laut Polizei für eine vorübergehende Verkehrsanhaltung. "Langfristige Sperren gibt es Gott sei Dank nicht", hieß es von der Verkehrsabteilung.
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Auf die heftigen Schneefälle haben die Menschen in Graz Freitag früh höchst unterschiedlich reagiert: Manche nahmen es mit Humor, die meisten gelassen, einige machten sich auf Schusters Rappen auf den Weg zur Arbeit. Ein paar Hartgesottene wollten auch an einem solchen Tag nicht auf das Fahrrad verzichten: "Es war heute eher mühsam", so ein Biker am Jakominiplatz, der aus der Vorstadt angestrampelt gekommen war. Trotz deutlich weniger Individualverkehr auf den Straßen ging es bei rund 15 bis 20 Zentimeter in den Morgenstunden eher zäh voran.
An der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 7 in Graz-Wetzelsdorf/Eggenberg wurden die Fahrgäste auf ihre Geduld hin getestet: Das Display zeigte eine Wartezeit von 25 Minuten bis zur nächsten eintreffenden Bahn an. Als endlich auf fünf Minuten heruntergezählt war, sprang die Anzeige wieder auf 25 Minuten hinauf - die meisten Wartenden nahmen es gelassen, bei manchen sorgte die Situation sogar für Heiterkeit. Verschärfend kam aber hinzu, dass plötzlich eine leere Fahrschul-Tram in die Endstation einfuhr und gleich wieder "durchstartete". "Heute Fahrschule? Ja, sicher!" so ein älterer Herr etwas resignierend.
Taxis begehrt - Öffis stehen still
Taxistände waren begehrte Plätze für Grazer, die mit den Öffis nicht wirklich weiterkamen, denn zwischen 8.00 und 9.30 Uhr "klemmte" es bei vielen Tram-Verbindungen. Spontan bildeten sich Fahrgemeinschaften: "Wir müssen zum Bahnhof - will jemand mit uns fahren?" riefen zwei schon etwas eingeschneite Herren den auf eine Bim wartenden Menschen zu - schnell war das Taxi ausgebucht, beim nächsten funktionierte es ebenso.
Radfahrer unterwegs
Auch Radfahrer ließen sich nicht von der Witterung abschrecken, wenngleich auch wohl nur mehr die Hardcore-Biker unterwegs waren. Diese waren allerdings in ihrer Aufmerksamkeit gefordert, nicht etwa in im Schnee verborgene Straßenbahnschienen zu geraten. Im Stadtgebiet waren auch deutlich mehr Pkw zu sehen, deren Fahrer Schneeketten angelegt hatten. In Bereichen wie dem Stiftingtal im Osten oder dem Neupauerweg im Westen der Stadt blieben dennoch Fahrzeuge hängen, was sich wiederum verzögernd auf den Busverkehr auswirkte.
Gegen 10.00 Uhr hatte sich die Situation schon wieder einigermaßen normalisiert - der Großteil der in die Arbeit eilenden Menschen war befördert worden. Spitzenreiter bei den Verspätungen war laut Grazer Verkehrsbetrieben die Buslinie 33 mit 95 Minuten, bei manchem Tramlinien war es bis zu einer Stunde. "Wir haben unsere Leute aus dem Urlaub zurückgeholt und fahren mit allem, was da ist", so Sprecher Gerald Pichler. "Aber wenn Autos an Engstellen hängen oder Ampeln ausfallen, stehen wir auch." Im Schnitt habe aber die Verspätung bei Bussen rund 20 Minuten und etwa zehn Minuten bei Trams betragen.
Seite 6: Verschneite Straßen in Tirol
Laut Landesverkehrsabteilung der Tiroler Polizei seien außer den üblichen Straßenwintersperren keine Verkehrswege unpassierbar. Auf mehreren Straßen, wie auf der Tuxer Landesstraße (L6), der Defereggental Landesstraße (L25), Hahntennjoch Landesstraße (L72) und der Venter Landesstraße (L240) wurde eine Schneekettenpflicht verordnet.
Die Lawinengefahr wurde für Freitag unterhalb der Waldgrenze als "gering" eingestuft. Oberhalb von 1.800 Meter Seehöhe herrschte "mäßige" Gefahr, die Stufe "2" auf der fünfteiligen Gefahrenskala. Vor Schneebrettern warnte der Tiroler Lawinenwarndienstes besonders bei kürzlich gebildeten Triebschneeansammlungen oberhalb der Waldgrenze. Je frischer desto leichter seien diese im sehr steilen Gelände auszulösen.