Arktische Luft
Schnee und Kälte in den nächsten Tagen
12.10.2009
Am Donnerstag kann es sogar in den Landeshauptstädten schneien.
Die Arktische Luft, die derzeit aus dem Norden über Österreich regelrecht hereinbricht, sorgt nicht nur für einen Vorgeschmack auf den Winter, sondern auch für einen neuen Rekord: Erstmals könnte es laut ZAMG vor einem 20. Oktober in einer Landeshauptstadt eine geschlossene morgendliche Schneedecke geben: Kandidaten dafür sind Salzburg und Innsbruck, eventuell sogar St. Pölten.
Die genaue Prognose für die nächsten Tage
Problematisch ist die sehr nasse weiße Pracht vor allem für die Laubbäume. Da sie ihre Blätter normalerweise erst Anfang November verlieren, könnten sie durch diese Belastung samt doch sehr beachtlichen Windgeschwindigkeiten zahlreiche Äste einbüßen.
Schrittweise Abkühlung bis Donnerstag
Laut Josef Haselhofer
von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik hat die erste Staffel
des Winterwetters Österreich bereits erreicht. Dies beschert Schnee bis zu
etwa 1.200 Metern Höhe. Begleitet wird dies von starkem Nordwestwind, der
seine Spitzenwerte mit 100 km/h heute in Tirol erreichte. Nach und nach wird
es bis Mittwoch und Donnerstag abkühlen. In höheren Lagen werden minus fünf,
in Niederungen etwa um die Null Grad erreicht.
Schneefall bis in die Täler
Im Verlauf der Woche geht die
Intensität der Niederschläge zurück, dafür fallen die Temperaturen immer
mehr und damit auch die Schneefallgrenze. Geschlossene Decken wird es bis
auf 300, 400 Metern Meereshöhe geben. Oberhalb von 1.200 Metern sind sogar
Schneefälle von etwa einem Meter möglich. Um 1.000 Meter werden es 30 bis
40, um 600 bis 30 Zentimeter sein. Wien kann sich auf ein paar Schneeflocken
einstellen, wirklich liegenbleiben dürfte allerdings nichts.
Am meisten von der arktischen Luft betroffen ist die Alpennordseite, während der Süden vom föhnigen Lee-Effekt profitiert. Auch Vorarlberg wird milder und trockener bleiben.
Zeit für die Winterreifen
Probleme ortet man auf der Hohen
Warte auch für den Verkehr: Nur die wenigsten Autofahrer haben bereits auf
Winterreifen umgerüstet. Alle, die etwa nach Italien unterwegs oder auf dem
Rückweg sind, sollten sich der Gefahren bewusst sein und vor allem warme
Kleidung für die Fahrt mitnehmen. Touren sind derzeit auch keine gute Idee.
Abgesehen von den Niederschlägen und tiefen Temperaturen, können ein Meter
Neuschnee, durch Windverfrachtung teilweise auch deutlich mehr, auf dem
warmen Untergrund eine Lawinengefahr darstellen, warnte Haselhofer.
Ungewöhnlich ist die Wetterlage nicht. Vom 20. bis 24. Oktober 2007 gab es schon Schnee in einigen Landeshauptstädten, allerdings keine geschlossene Decke. Auch wenn wir uns für zehn Tage auf Winterwetter einstellen müssen, es könnte nächste Woche wieder wärmer werden - wenn die Strömung wieder dreht. Das Jahreszeitmittel für den Oktober liegt schließlich bei 15 Grad plus.