Seine Frau wird psychologisch betreut, die Todesursache ist noch unklar.
Von den Spitzen der Sozialdemokratie, den Grünen bis zur Initiative Muslimischer ÖsterreicherInnen (IMÖ) zollte Österreichs Linke Peter Kreisky Respekt: Der Sozialwissenschafter, Sohn von Ex-SPÖ-Bundeskanzler Bruno Kreisky war am Montag auf Mallorca tot aufgefunden worden.
„Faszinierender Mensch“
„Mit Peter Kreisky haben wir einen großen und faszinierenden Menschen verloren“, so SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann. Herbert Tumpel, Präsident der Arbeiterkammer, wo Kreisky gewirkt hatte, trauert um einen, „der sich immer für Gerechtigkeit und Frieden eingesetzt hat“. Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen sah Kreisky zwischen Rot und Grün angesiedelt.
Kreisky hatte gegen die politische Linie seines Vaters Demonstrationen gegen Atomkraft organisiert und war aktiv in der Friedensbewegung seit Vietnam gewesen. „Er hat stets eine mutige Haltung gezeigt, wenn es darum ging, gegen Rassismus oder Islamfeindlichkeit aufzutreten“, würdigte Tarafa Baghajati von der IMÖ Kreisky.
Spaziergang
Kreisky war Sonntagnachmittag von seinem Haus in Costa d’en Blanes in den Wald von Na Burguesa aufgebrochen. Um 20 Uhr telefonierte er noch mit seiner Frau Eva, um ihr zu sagen, dass er jetzt in Richtung Bendinat gehe. Tags darauf wurde der leblose Körper gefunden. Seine Witwe muss seither psychologisch betreut werden.
Kreiskys Herz war schwach, er war nur leicht bekleidet und hatte keinen Proviant mit. Die Temperatur in dieser Nacht lag knapp über null Grad. Das Ergebnis der Obduktion ist noch ausständig. Erst dann wird auch über das Begräbnis entschieden. Kreisky dürfte aber wohl in Wien begraben werden.