Fridays For Future: CO2-Ausstoß Österreichs eines Tages führt zu 49 ''Klimatoten'' bis zum Jahr 2100.
Wien. Mit Freitag ist Österreich seit 400 Tagen ohne Treibhausgas-Reduktionsziele. Das sei fatal, mit jeder Tonne CO2 eskaliert die Klimakrise weiter, warnte die Plattform Fridays For Future. Aktivisten stellten am Nachmittag vor dem Bundeskanzleramt in Wien 49 "Klimatote" dar. Jeder Tag mit einem CO2-Ausstoß von rund 200.000 Tonnen in Österreich werde bis zum Jahr 2100 laut einer internationalen Studie 49 Tote zur Folge haben, rechneten die Umweltschützer in einer Aussendung vor.
Der Ausstoß von je 4.434 Tonnen Kohlendioxid führt weltweit zu einem weiteren Todesfall bis zum Ende des Jahrhunderts, hatte eine im Juli 2021 vom Fachblatt "Nature Communications" veröffentlichte Metastudie (wissenschaftliche Analyse von vorhandenen Studien zu einem Thema, Anm.) ergeben. Extreme Hitzeperioden und Dürren, beispiellose Wirbelstürme und Überschwemmungen - die Folgen der menschengemachten Erderhitzung werden noch in diesem Jahrhundert Abermillionen Menschenleben fordern, hieß es von Fridays For Future.
Forderung von Fridays For Future
"Wenn Österreich es schafft, seine Treibhausgasemissionen rasch zu senken, werden dadurch Hunderttausende Menschenleben gerettet. Dafür braucht es aber ein Klimaschutzgesetz, das die heutige Regierung und alle zukünftigen Regierungen zu wirksamen Maßnahmen verpflichtet", forderte Verena Matlschweiger von Fridays For Future, der von der Schwedin Greta Thunberg initiierten Schüler-Klimabewegung.
"Ein wirkungsvolles Klimaschutzgesetz muss für jeden Sektor jährliche Höchstmengen von Treibhausgasemissionen festlegen. Der Sektor, in dem Österreich beim Klimaschutz am meisten Nachholbedarf hat, ist der Verkehr", betonte der Klimaaktivist Philipp Steininger. Eine wichtige Voraussetzung für eine zukunftsweisende Klimapolitik sei die Verankerung des Klimaneutralitätsziels 2040 im Verfassungsrang. Wenn Österreich auf ein Verfehlen der Klimaziele zusteuert, müssten zuvor definierte Sofortmaßnahmen in Kraft treten, so eine weitere Forderung von Fridays For Future.