Das Bundeskriminalamt forschte im Vorjahr 296 Verdächtige aus.
Meldungen einer US-Organisation zu Kinderpornografie haben im Vorjahr in Österreich zur Ausforschung von 296 Verdächtigen geführt. Das National Center for Missing & Exploited Children (NCMEC), das sich um vermisste und missbrauchte Kinder kümmert, lieferte Hunderte Hinweise, teilte das heimische Bundeskriminalamt (BK) auf seiner Internetseite mit. Elf Missbrauchsfälle wurden so geklärt.
Die Angaben stammten demnach von großen amerikanischen Internetdiensten. Sobald eine dieser Firmen feststellt, dass über ihre Portale Missbrauchsbilder verbreitet werden, benachrichtigen sie das NCMEC. Diese leitet die Informationen an die lokalen Strafverfolgungsbehörden weiter - in Österreich an das BK. Die zuständigen Landeskriminalämter übernehmen dann die weiteren Amtshandlungen. Von den 296 ermittelten Tatverdächtigen kommen mit 64 die meisten aus der Steiermark, 60 stammen aus Wien und 59 aus Niederösterreich.
Elf Missbrauchsfälle aufgeklärt
In Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark wurden elf Missbrauchsfälle an Kindern aufgeklärt. Beispielsweise soll ein allein lebender 53-jähriger Salzburger von mindestens vier Buben im Alter von zehn bis zwölf Jahren pornografische Darstellungen angefertigt haben. Ein zehnjähriger Bub wurde von ihm dabei auch sexuell missbraucht.
Ein 54-jähriger Familienvater aus Oberösterreich steht im Verdacht, über eine Internetkommunikationsplattform einschlägiges Bildmaterial verbreitet zu haben. Er wurde auch beschuldigt, seine inzwischen erwachsene Tochter im Alter von drei bis neun Jahren zum Teil schwer sexuell missbraucht zu haben und legte schließlich ein Geständnis ab. Ein weiterer Hinweis führte die Ermittler zu einem 49-jährigen Arbeiter in Oberösterreich, der auf drei Computern und mehreren Datenträgern kinderpornografisch verdächtige Dateien gespeichert hatte.