Steiermark
Mysteriöse Suizidserie in Gefängnissen
08.04.2016
Der 47-jährige Kärntner hat sich offenbar erhängt - Obduktion angeordnet.
In der Steiermark ist wieder ein Häftling tot in einer Zelle gefunden worden. Ein 47-jähriger Kärntner wurde am Freitagvormittag erhängt in einem Verwahrungsraum des Polizeianhaltezentrums Graz entdeckt. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion an, wie die Landespolizeidirektion mitteilte. Am Mittwoch war ein 61-Jähriger in einer Zelle der Inspektion Bruck/Mur an einem Herfehler gestorben.
Im WC erhängt
Die Leiche des Kärntners wurde gegen 9.00 Uhr von einem Polizisten während der Frühstücksausgabe entdeckt. Der Häftling hatte sich mit einem von einem zerrissenen Leintuch stammenden Stoffstreifen im WC erhängt. Wiederbelebungsversuche und der Einsatz des Notarztes blieben erfolglos. Der Kärntner war am Donnerstag von Polizisten der Inspektion Graz-Liebenau wegen gewerbsmäßigen Betruges festgenommen und in das Polizeianhaltezentrum am Paulustor gebracht worden.
Betrug
Der Mann stand im Verdacht, 50 bis 80 Mobiletelefone mittels gefälschter Ausweise erworben und weiterverkauft zu haben. Wegen anderer Betrugshandlungen gab es bereits einen Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Die Staatsanwaltschaft Graz ordnete die Beschlagnahme der Leiche sowie deren gerichtsmedizinische Untersuchung an.
Toter infolge einer Herzfehlbildung
Erst am Freitagvormittag war ein 47-jähriger Kärntner erhängt in einem Verwahrungsraum des Polizeianhaltezentrums Graz entdeckt worden. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion an, wie die Landespolizeidirektion mitteilte. Am Mittwoch war ein 61-jähriger Burgenländer, der eine Frau in Kapfenberg mit dem Umbringen bedroht hatte, in einer Zelle der Inspektion Bruck/Mur an einem Herzfehler gestorben.
Laut Justizministerium gab es im vergangenen Jahr 25 Todesfälle in den heimischen Gefängnissen, bei sechs hat es sich um Selbstmord gehandelt. 2013 waren es laut "Space report" des Europarates noch 38 Todesfälle, sechs davon Suizid.