Auch gestern wieder Tausende Unfälle - Opferzahlen auf Rekordniveau.
Die Telefone der Einsatzkräfte laufen derzeit heiß: Im Minutentakt werden Bergretter und Ärzte zu Einsätzen auf heimischen Ski-Pisten gerufen:
-
Nach der Unfallserie der vergangenen Tage kam es in Kärnten wieder zu einem schweren Crash: Ein 50-jähriger Villacher kam am Donnerstag in den späten Abendstunden in Heiligenblut von der Piste ab und stürzte rund 100 Meter in unwegsames Gelände ab. "Wir mussten den Verletzten mit einem Bergesack 300 Meter abseilen“, hieß es von der Feuerwehr.
-
Nach dem tödlichen Unfall eines 54-jährigen Letten in Tirol konnten die Einsatzkräfte in der Nacht auf gestern die Leiche des Mannes bergen. Er hatte auf der Mayrhofner Ahornbahn verkantet und war dann ebenfalls rund 100 Meter tief abgestürzt.
-
Jener Kärntner Skifahrer, der am Mittwoch bei einem Crash von einem Holzteil geradezu gepfählt wurde, ist außer Lebensgefahr. Günter S. hatte riesiges Glück: Das Herz wurde nur knapp verfehlt, er erholt sich im LKH Klagenfurt.
- In Oberösterreich wurde ein erst achtjähriger Bub aus Deutschland am Donnerstag bei einem Skiunfall am Hochficht (Bezirk Rohrbach) im Mühlviertel schwer verletzt. Der Schüler kam von der Piste ab, fuhr in einen angrenzenden Wald und krachte gegen einen Baum. Er brach sich den Oberschenkel.
Arzt berichtet
In den Krankenhäusern schieben die Ärzte derzeit Sonderschichten. "Diese Woche war bisher die schlimmste. Wir haben pro Tag fast 100 verletzte Skifahrer. Die meisten haben Knochenbrüche oder Bänderverletzungen“, sagt Primar Franklin Genelin vom Krankenhaus Schwarzach im Pongau (Sbg.) zu ÖSTERREICH.
Heuer droht Rekord
Rund 1.000 Ski-Opfer werden derzeit in die Spitäler eingeliefert – pro Tag! Rund 150 davon sind Kinder. Im vergangenen Winter kam es laut Statistik des Kuratoriums für Verkehrssicherheit zu insgesamt 65.000 Wintersport-Unfällen. Durch den frühen Schnee zu Saisonbeginn und die gute Buchungslage droht heuer ein neuer Rekord an Ski-Unfällen. "Bei uns sind jetzt schon 10 Prozent mehr als im Vorjahr“, sagt Primar Genelin.