Polizei-Gefecht

39-Jähriger zielte mit Terroristen-Sturmgewehr

19.06.2024

Bei einem Polizeieinsatz in einem Gemeindebau in der Brigittenau, bei dem in der Nacht auf Donnerstag ein Mann mit einer Waffe auf Polizisten gezielt hatte, wurde der verdächtige Hendrik S. - der mit einem AK 47-Nachbau hantierte -  von Beamten tödlich verletzt.

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© Viyana Manset Haber
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Wien. Mehrfach richtete der 39-Jährige ein halbautomatisches Sturmgewehr  auf die Exekutive, zunächst bei der Wohnungstür, dann vom Balkon aus. In beiden Fällen gab die Polizei Schüsse ab, vermutlich jener, der Richtung Balkon ging, traf den gebürtigen Wiener tödlich. Das Projektil im Haus hatte ihn zunächst verfehlt. Der von mindestens einer Polizeikugel getroffene Gemeindebaumieter schleppte sich noch schwer verletzt in die Wohnung und starb. Bei dem getöteten Bewaffneten handelt es sich laut oe24-Informationen um Hendrik S. (1984, österreichischer Staatsbürger, auf Facebook an allem interessiert, was eher rechts und populistisch ist, darüber hinaus interessierten ihn Waffen, Wikinger, legale und illegale Drogen).

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Mit Messer Jugendliche im Hof bedroht

Vorausgegangen waren der Eskalation mehrere Anrufe von Nachbarn bei der Polizei, die die Einsatzkräfte  am späten Mittwochabend darüber informiert, dass sich auf der Straße im Bereich des Kapaunplatzes und im Innenhof des Gemeindebaus in der Leystraße ein mit einem Messer bewaffneter Mann aufhalten würde. Angeblich hatte der Beschuldigte  Streit mit Jugendlichen aus dem Gemeindebau bzw. aus der Umgebung, die er dabei auch wüst und rassistisch als Ausländer beschimpft haben soll. Als die Polizei eintraf, flüchtete er in seine Wohnung. 

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Die Beamten liefen daraufhin in den dritten Stock des Mehrparteienhauses, wo sich die Wohnung des Mannes befand. WEGA-Kräfte versuchten, mit dem Verdächtigen Kontakt aufzunehmen. Da riss Hendrik S. plötzlich die Tür auf und drohte zum ersten Mal mit der Langwaffe - einem AK 47-Nachbau, den er, wie sich erst später herausstellte, legal besaß.

Zu diesem Zeitpunkt gaben die Einsatzkräfte einen Schuss auf den drohenden Kontrahenten ab. Der Mann, der verfehlt wurde, zog sich zurück in seine Unterkunft. Von dort dürfte er dann die Beamten, die mittlerweile Verstärkung von der EKO Cobra bekommen hatten, im Innenhof entdeckt haben, die sich dort zur Außensicherung positioniert hatten, erklärt Polizeisprecher Matthias Schuster. Erneut zielte er mit der Waffe, die sich ansonsten bei Terroristen großer "Beliebtheit" erfreut,  auf die Polizisten, die wiederum Schüsse in seine Richtung abgaben.

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Der Verdächtige Hendrik S. war mit einem AK-47-Nachbau bewaffnet. Auch die Maschinenpistole des Wien-Attentäters Kujtim F. (der 2020 vier Personen tötete und 23 weitere teils schwer verletzte) war ein solcher Nachbau. Bei dem Verdächtigen - offenbar ein Ex-Kinderstar, der einst in Fernsehen aufgetreten war - deutet alles auf eine Psychose hin - wohl infolge von übermäßigen Suchtgiftgenuss.    

Polizei stürmte die Wohnung - Sprengstoff

Beim Feuergefecht Hof vs Balkon dürfte der Mieter jedenfalls getroffen worden sein, er schleppte sich schwer verletzt in die Wohnung. Daraufhin drang die Polizei gewaltsam ein und fand den Verdächtigen leblos vor. Weil bei der Durchsuchung verdächtige Gegenstände wahrgenommen wurden, gab es kurzfristig sogar Sprengstoff-Alarm, worauf die Nachbarwohnungen und deren Bewohner evakuiert wurden. Nach eingehender Abklärung konnte eine Gefährdungslage durch Sprengstoff aber  ausgeschlossen werden. 

Währenddessen konnte ein Notarzt nur  noch den Tod des 39-Jährigen feststellen. Das Motiv des Mans ist völlig unklar.

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Obduktion angeordnet

Eine Obduktion wurde angeordnet, dabei soll auch festgestellt werden, ob der Bewaffnete durch Alkohol und Drogen beeinträchtigt war. In der Wohnung befand sich sonst niemand.

Wie viele Schüsse abgegeben wurde, ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Auch der Schusswaffengebrauch der Polizei wird jetzt untersucht. Es ist bereits der zweite Einsatz innerhalb kürzester Zeit, bei der ein Aggressor durch Schüsse der Exekutive tödlich verletzt wurde. Erst vor einer Woche tötete in Floridsdorf ein Mann mit einer Axt seine Mitbewohnerin und ging dann auf Polizisten los.

Der Einsatz löste einen Großeinsatz aus. Ein Großaufgebot an Beamtinnen und Beamten von Wega, Cobra, Bereitschaftseinheit sowie der Diensthundeeinheit waren an Ort und Stelle.

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