Verfassungsschutz ermittelt
Schuss-Attentat auf Firma von Türken in Wien
23.04.2017Eine anfangs als harmlos abgetane Sachbeschädigung entpuppt sich als Schussattentat.
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Der mysteriöse Anschlag spielte sich offenbar in der Nacht auf Samstag in Favoriten ab. Als eine Mitarbeiterin der türkischen Firma für Bio-Drogerieprodukte Freitagabend heimging, war alles an der Eingangstür (die sich im Innenhof eines abgesperrten Wohngebäudes befindet) heil gewesen.
Samstagfrüh um 8.30 Uhr kam die Gattin des Firmen-Chefs zur Adresse des Distributionsunternehmens in Favoriten und schreckte jäh zurück. In den doppelverglasten Fensterscheiben klafften Löcher, die zuerst nicht auf Schüsse schließen ließen. Firmen-Chef Sükrü Y. zu ÖSTERREICH: „Ich hab die Polizei gerufen, die haben sich die Sache angeschaut.“ Die Beamten dürften den Tatort allerdings nur oberflächlich untersucht und den Vorfall als „Sachbeschädigung“ aufgenommen haben.
Beweise
Auch Sükrü Y. merkte erst im Laufe des Wochenendes, dass mehr hinter den fünf gezählten Löchern in den Türen und einer Oberlichte steckte: „Als die Scheiben abgingen, fanden wir Teile von Projektilen aus Messing oder Blei“ – Projektile, die auf eine Luft- oder Gasdruckwaffe schließen lassen. Die Familie sicherte die Beweise, am Sonntag nahm das Landesamt für Verfassungsschutz die Ermittlungen auf. Obwohl sich die Familie Y. nicht bedroht fühlt(e), wird ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen. So hing an der beschossenen Eingangstür ein Schild, das in türkischer Sprache auf eine türkische Firma hinweist. Feuerte jemand deshalb gleich fünf Mal? Ist der Schütze gar ein Nachbar?(kor)