Aussprache
Schwangere Tochter mit Schwert "befreit"
06.08.2010
Wenn Teenager Kinder bekommen – kann es turbulent hergehen. Wenn dann auch noch ein Samuraischwert im Spiel ist, wird’s gefährlich.
Als die per Notruf alarmierte Polizei Donnerstagmittag in die Dieselgasse in Favoriten gerufen wurde und mit der Spezialabteilung Wega anrückte, fand sie einen wutentbrannten Serben (46), der mit einem Samuraischwert herumfuchtelte, vor.
Miodrag S. hatte Robert R., den erst 14-jährigen Freund seiner 18-jährigen Tochter Branka ins Stiegenhaus gedrängt und an die verglaste Eingangstür zum Haus gedrückt. Dabei erlitt Robert Schnittwunden an beiden Händen. Er wurde ebenso wie Branka, die bei dem „Amoklauf“ gestürzt war, im Spital behandelt. Hintergrund des heftigen Familienstreits: Laut Polizei hatte der 14-Jährige die 18-jährige geschwängert; die beiden hatten bei seiner Mutter in Tirol gelebt.
Unzufrieden
Jetzt kam es zur Aussprache mit ihrem Vater in Wien,
der „mit der Gesamtsituation unzufrieden war“ – und dieses Gespräch endete
im Fiasko ...
Gefangen
ÖSTERREICH wollte genau wissen, wie es zu dem
Samurai-Drama kommen konnte – und bekam am Tag darauf in der Wohnung in
Favoriten eine ganz andere Geschichte zu hören. Branka, die hochschwangere
Tochter selbst, bestätigte, was der soeben aus der Polizeihaft entlassene
Miodrag S. als Motiv für seinen Schwert-Ausraster aussagte: „Mir ging es bei
meinem Freund in Tirol gar nicht gut. Dort wurde ich von Roberts Mutter wie
eine Gefangene behandelt. Ich musste mich immer bis oben hin zugeknöpft
anziehen und durfte nie hinaus.“
Entführung
Als sie mit dem 14-jährigen Elektrikerlehrling
nun nach Wien fuhr und mit ihm bei ihren Eltern eintraf, platzte es aus der
jungen Serbin heraus: „Ich will nie mehr zurück nach Innsbruck. Ich bleib
lieber da.“ Daraufhin gingen die Wogen richtig hoch. Der junge Papa in spe,
Robert R., fing an um sich zu schlagen und auch sein „Begleitschutz“ (Bruder
und Cousin) drohten, Branka nach Tirol zu entführen. Da zückte Miodrag S. in
Panik das Samurai-Schwert. Die Polizei prüft, ob diese „Befreiungsversion“
stimmen kann.