Schweinegrippe
Derzeit 30.000 bis 45.000 Erkrankte
18.11.2009
H1N1-Erreger sind derzeit dominierende Erreger bei Influenza-Erkrankungen.
In Österreich sind derzeit 30.000 bis 45.000 Personen an der Schweinegrippe erkrankt. Das ergab eine Abschätzung auf Basis der Zahlen aus Wien, welche das Gesundheitsministerium am Mittwoch bekanntgab. Bisher wurden laut dem Ministerium drei Todesfälle nach A(H1N1)-Erkrankungen gemeldet. Einen Rückgang gibt es derzeit bei den Impfungen.
Alle Infos zur Schweinegrippe auf einen Blick
In der Zahl der Opfer ist auch ein Patient, der im Krankenhaus Schwarzach in Salzburg starb und dessen Tod auf die Folgen eines Herzinfarktes zurückgeführt wurde. Gerade bei der Influenza ist es oft schwierig, das Virus selbst als Todesursache festzumachen, da zumeist Herz-Kreislauf-Versagen auftritt.
Dominierende Erreger
Die A(H1N1)-Viren sind offenbar derzeit bei
den Influenza-Erkrankungen bereits die dominierenden Erreger. Das ergibt
sich auch aus den zahlen des Instituts für Virologie in Wien aus den
vergangenen zwei Wochen. Die Spezialisten wiesen dort in 431 Proben aus Wien
das neue A(H1N1)-Virus nach. Schon das war weit mehr als andere
Influenza-Viren in ganz Österreich nachgewiesen wurden.
In der vorvergangenen Woche war man in Wien von rund 10.800 Schweinegrippe-Erkrankten ausgegangen. Vergangene Woche waren es wahrscheinlich um um die 14.400. Auf der Basis dieser Zahlen lautet die Schätzung nun für ganz Österreich auf 30.000 bis 45.000 Kranke. "Wir befinden uns am Beginn einer ersten Pandemiewelle mit Influenza A(H1N1)", stellte das Ministerium fest.
Gipfel erst Anfang Jänner?
Influenza-Wellen dauern
üblicherweise - zumindest bei der saisonalen Influenza - sechs bis acht
Wochen. In den ersten Wochen 2009 dürfte die damals grassierende saisonale
Influenza relativ heftig gewesen sein. Der Grazer Hygieniker Egon Marth ging
von insgesamt 400.000 bis 500.000 Erkrankten aus. Der Wiener Tropenmediziner
Herwig Kollaritsch präsentierte vor einigen Tagen bei einer
Informationsveranstaltung für Ärzte und Apotheker eine Grafik, wonach
aufgrund internationaler Erfahrungen mit einem Gipfel der Zahl der
Erkrankten erst Anfang Jänner 2010 zu rechnen sei.
Zwei Patienten in kritischem Zustand
Von den
Schweinegrippe-Patienten auf der Intensivstation der Salzburger
Landeskliniken (SALK) sind weiterhin zwei Patienten in sehr kritischem
Zustand. Für einen 77-Jährigen, der sich ursprünglich wegen eines
chronischen Nierenleidens im Spital befand und einer 62-jährigen
Risikopatientin besteht weiterhin Lebensgefahr. Ein 41-jährige Bayer und ein
sechs Monate altes Baby - letzteres auf der Intensivstation des
Kinderspitals - sind auf dem Weg der Besserung.