Die 28-Jährige ist nicht mehr ansteckend. Sie konnte daher das Spital verlassen.
Die erste und einzige österreichische Patientin, bei der das Schweinegrippe-Virus festgestellt worden ist, konnte am Samstag bereits das Spital verlassen. Die Frau glaubt, dass sie sich in einem Transferflug, der über Mexiko ging, angesteckt haben dürfte. Nach zwei Tagen medikamentöser Behandlung konnten bereits keine Viren mehr in ihrem Körper nachgewiesen werden.
Flieger voller Mexikaner
Die 28-Jährige, die anonym bleiben will,
reiste am Donnerstag der Vorwoche über Mexiko nach Miami. "In dem Flugzeug
saßen zahlreiche Mexikaner", sagt sie. Bald danach habe sie erste Symptome
gespürt. "Es hat sich wie eine Grippe angefühlt." Entweder im Flugzeug oder
am Airport dürfte sie sich angesteckt haben, vermutet sie.
Weder am Flughafen noch in der Maschine sei vor der neuen Influenza-Art gewarnt worden, berichtet die Frau: "Es hat auch niemand Schutzmasken aufgehabt."
Direkt ins Spital
Am Montagabend kam die Frau nach Wien zurück,
noch in der Nacht begab sie sich in Behandlung ins
Kaiser-Franz-Josef-Spital. "Nach einem Tag haben sie mir dann gesagt, es ist
positiv." Ihr sei bewusst gewesen, dass es sich um einen neuen Virus handle,
durch den auch Menschen ums Leben gekommen sei, sagt die Frau. Allerdings
sei es auch so, dass jene, die leider gestorben sind, nicht jene
Behandlungsmöglichkeiten gehabt hätten wie in Wien.
Nicht mehr ansteckend
Der Frau sei sofort mit dem
Neuraminidase-Hemmer Oseltamivir behandelt worden, schildert der behandelnde
Arzt, der Abteilungsleiter der Medizinischen Abteilung für Infektions-und
Tropenmedizin, Christoph Wenisch. Bereits am Donnerstag habe sie keine Viren
mehr ausgeschieden, nach weiteren vier Tests bestätigte sich das endgültig,
und sie konnte das Spital verlassen. "Wir können mit hundertprozentiger
Sicherheit sagen, dass sie nicht infektiös ist."
Wie normale Grippe
"Es ist doch so, dass es wie eine gewöhnliche
Grippe verläuft", erläuterte Wenisch den Krankheitsverlauf. Es sei
erfreulich, dass die Medikamente gewirkt hätten. "Nach der zweiten Tablette
ist es ihr schon bessergegangen. Dass es gut ausgeht, haben wir recht rasch
gewusst."
Die Sicherheitsvorkehrungen im sogenannten Isolierzimmer sind laut Wenisch relativ simpel: In einer Schleuse - eine Art Doppeltür - zieht man sich Handschuhe, eine Maske und eine Schürze an. Beim Hinausgehen werde die Schutzbekleidung ebendort wieder ausgezogen.