Eklat nach Regenbogenparade

Schwule aus Club geworfen: "Security hat mich geschlagen"

19.06.2017

Ein schwules Pärchen küsste sich in der Wiener Säulenhalle. Dann setzte es Schläge.

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Er feierte mit 185.000 anderen ausgelassen die „Regenbogenparade“, wollte den Samstagabend in der Säulenhalle des In-Klubs Volksgarten ausklingen lassen. Doch dann kam es zum Eklat: Als Max R. (20) seinen Freund Hayden (19) auf der Tanzfläche küsste, warfen Securitys ihn gewaltsam aus dem Lokal.

In ÖSTERREICH schildert der Student den ­homophoben Angriff. „Als wir uns geküsst haben, wurden wir von einem Security darauf hingewiesen, dass wir das zu unterlassen haben. Als ich nachgefragt habe, wo das Problem ist, haben mich drei SecurityMänner durch das ganze ­Lokal rausgezerrt. Umstehende haben sie weggestoßen“, so Max. R.

Während sein Freund, der erst vor drei ­Wochen zu ihm nach Wien gezogen war, weinend danebenstand, versuchte Max R. draußen weiter, die Situation zu klären: „Ich wollte den Manager sprechen. Da hat mir ein Security eine gescheuert.“

Wenig später setzte es gleich noch einen Schlag, diesmal allerdings von einem aggressiven Nachtschwärmer.

Konsequenz: Volksgarten feuert seine Securities

Max R. hat die Securities von Ante Portas angezeigt. Und der Volksgarten, auch Veranstalter der Life-Ball-Afterpartys, reagierte nach einem ÖSTERREICH-Bericht prompt. Auf Facebook entschuldigte man sich für den „zutiefst bedauerlichen Vorfall“. Die betreffenden Sicherheitskräfte seien „sofort“ entlassen worden: „Homophobe Handlungen dulden wir weder bei unseren Gästen noch bei unseren Mitarbeitern.“

A. Hofer

Opfer im Interview: "Mein Freund stand daneben, hat geheult"

Student Max R. schildert den Eklat mit der Security im Wiener In-Klub Volksgarten.

ÖSTERREICH: Sie waren nach der Regenbogenparade in der Säulenhalle. Was genau ist dort passiert?

Max R.: Es war alles normal, bis mein Freund und ich uns gegen 2 Uhr auf der Tanzfläche geküsst haben. Wir wurden von einem Security darauf hingewiesen, dass wir das zu unterlassen haben, weil wir sonst aus dem Klub fliegen. Als ich nachgefragt habe, wo das Problem ist, haben mich drei Security-Männer gepackt und durch das ganze Lokal rausgezerrt. Umstehende haben sie einfach weggestoßen. Draußen kamen noch zwei, drei Securitys dazu. Ich habe weiter nachgefragt, wollte den Manager sprechen. Da hat mir einer mit der flachen Hand ­eine gescheuert. Mein Freund ist daneben gestanden und hat geheult.

ÖSTERREICH: Die beteiligten Personen wurden noch am Montag entlassen.

Max R.: Wow, krass! Ich bin überrascht und sehr erfreut, vor allem, weil das so schnell gegangen ist. Ich habe die Securitys angezeigt, mich aber auf einen langen Kampf eingestellt. Für meinen Freund und mich ist das jetzt natürlich ein riesiger Erfolg – und auch ein wichtiges Signal, dass solche Dinge nicht akzeptiert werden. Es zeigt, in was für einer toleranten Stadt wir leben.

ÖSTERREICH: Haben Sie vor diesem Vorfall schon jemals Diskriminierung oder sogar Angriffe erfahren?

Max R.: Nein. Weder ich noch mein Freund. Deshalb war ich auch so entsetzt und betroffen.

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