Sex im Museum
Secession - Jetzt spricht die Swinger-Lady
24.02.2010
Die Geschichte von Gabi Högler: Wie sie ins Sex-Business stolperte, was das Geheimnis des Erfolges ist und wie es zur Secession-Ausstellung kam.
Sie brachte den Sex ins Museum. Gleichzeitig liefert Gabi Högler (49) seit über eine Woche aber auch einen Skandal über Österreichs Grenzen hinaus. Am Freitag vor einer Woche eröffnete die Swinger-Chefin ihren Sex-Club in der Secession nahe dem Wiener Naschmarkt als Kunstprojekt. Im ÖSTERREICH-Interview (re.) erklärt Högler erstmals ihre Vision.
Und so kam es zum Skandal: „Die Secession ist an uns herangetreten. Der Künstler Christoph Büchel hat jemanden gesucht, der die Sex-Ausstellung mit Leben füllt. Er hat bei verschiedenen Clubs angefragt – wir haben dann ja gesagt“, beschreibt Högler die erste Kontaktaufnahme vor einem Monat.
Sexclub-Chefin: „Anfrage hat uns geschmeichelt“
Lange
gezögert hat sie nicht: „Er war eine Herausforderung. Die Verbindung Kunst
und Museum hat uns interessiert. Es hat uns geschmeichelt, dass so ein
renommierter Künstler bei uns anfragt“.
Dass Högler erfolgreich im Sex-Business arbeitet, ist nicht gleich zu erkennen. Nach außen führt sie ein normales Leben: Sie hat einen normalen Tagesjob (Buchhaltung), ist seit vielen Jahren verheiratet und hat zwei Töchter (18, 19). Erst der Zufall brachte sie vor zwei Jahren ins Sex-Geschäft: „Ein Swingerclub-Besitzer schuldete der Firma meines Mannes viel Geld. Er konnte nicht bezahlen, also standen wir vom einen auf den anderen Tag mit diesem Club da“.
Högler will „Swingen auf hohem Niveau“ anbieten
Seitdem
arbeitet sie meist in der Nacht in ihrem Etablissement im siebten Wiener
Gemeindebezirk. Sex ist dort Abendgestaltung – jeder mit jedem, wer gerade
Lust hat. „Swingen auf hohem Niveau für junge Menschen“. Für ihre Töchter
sei das kein Problem: „Beide finden es spannend, sie bekommen eine sehr
offene Beziehung zur Sexualität mit.“ Die Sex-Filiale im Museum sieht sie
als Chance der Branche, sich vom „Schmuddel-Image“ zu befreien: „Jetzt
kommen viele neue Leute zu uns. Viele machen auch gleich mit.“
ÖSTERREICH: Das ganze Land redet nur mehr über Sex.
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