"Eine ganz normale Familie"
Sechs Tote: Jetzt spricht Direktorin der Kinder
02.12.2016
Bürgermeister und Schuldirektorin "tief betroffen" .
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Nach der Bluttat mit sechs Toten in Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten-Land) haben sich Bürgermeister Abg. Johann Hell (SPÖ) und die Direktorin der Volksschule, Silvia Riedler, am Freitag in einem Pressegespräch "tief betroffen" gezeigt. Die Kinder in der Volksschule wurden von einem Krisenteam psychologisch betreut.
"Wir trauern um die Familie", sagte der Bürgermeister. Die sechs Personen wohnten laut Hell seit April 2015 im Ortsteil Schildberg in einem ehemaligen Gasthaus, das die Familie gekauft hatte.
"Eine ganz normale Familie"
Die Mutter hatte die Kinder am Montag vergangener Woche in der Schule für einige Tage entschuldigt - mit der Begründung, dass die Großmutter verstorben sei, sagte die Direktorin. Die Mutter habe von einem großen Schock für die Familie gesprochen, "deshalb haben wir uns gar nichts dabei gedacht", betonte Riedler. Das getötete Mädchen besuchte die erste, ihre beiden Brüder besuchten die dritte und vierte Klasse. Die Kinder waren laut Direktorin "gut integriert", es handelte sich um eine "ganz normale Familie".
Am Freitag waren drei Schulpsychologinnen und ein Beratungslehrer zur Betreuung in der Volksschule. Es bestand die Möglichkeit für die Kinder, Einzel- und Gruppengespräche zu führen. Auch kommende Woche werde das Team "immer wieder vor Ort sein", sagte Andrea Richter, Leiterin der Abteilung Schulpsychologie in NÖ.
Ermittlungen in Richtung Mord und Selbstmord
Nach der Bluttat in Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten) mit sechs Toten gehen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft St. Pölten laut Sprecherin Michaela Obenaus in Richtung Mord und Selbstmord. Die Faustfeuerwaffe sei auf die 59-jährige Mutter der mutmaßlichen Täterin (35) registriert gewesen.
Obenaus zufolge hat die Staatsanwaltschaft noch am Donnerstag "die Obduktion der sechs Leichen angeordnet". Ein Gerichtsmediziner sei auch am Tatort gewesen. Die Arbeit in dem Haus im Ortsteil Schildberg bezeichnete die Sprecherin am Freitag als "noch nicht abgeschlossen".
Der Augenschein deutet laut Obenaus darauf hin, dass die 35-Jährige die Täterin war. Die Frau dürfte demnach ihre Mutter, ihren Bruder (41), ihre drei Kinder - ein Mädchen (7) und zwei Buben (9 und 10) - sowie schließlich sich selbst erschossen haben. Auch der Hund der Familie wurde getötet.
Das Motiv für die Bluttat "ist Gegenstand von Ermittlungen", sagte Obenaus weiter. Sie verwies zudem darauf, dass die Obduktion der Opfer mehrere Tage in Anspruch nehmen könnte.