Pikanter Prozess

Seitensprung im Stall - Bäuerin verprügelt Mann mit Gummi-Besen

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Weil sie ihren Gatten in flagranti im Stall mit einer blutjungen Melkhelferin erwischt hatte, soll eine Bäuerin in ihrer Wut den Mann mit einem Metall-Gummi-Schrubber ein paar übergezogen haben.

NÖ. Am Bezirksgericht Baden ging am Donnerstag eine mehr als pikante  Verhandlung über die (Löwinger-)Bühne: Eine 40-jährige Landwirtin musste sich wegen Körperverletzung an ihrem Noch-Ehemann verantworten. Die Angeklagte war nicht geständig.

Der inkriminierte Vorfall hatte sich im April 2022 auf dem Gehöft des Ehepaares im Bezirk Baden zugetragen. Sie habe am Abend ihrem Mann beim Füttern der Kälber helfen wollen. Nach dem Öffnen der Stalltür sei sie "wie angewurzelt stehen geblieben. Ich hab' ihn in flagranti erwischt. Es war, als ob jemandem der Boden unter den Füßen weggezogen wird", schilderte die 40-Jährige. Sie habe sich "reflexartig" vor ihre zwei kleinen Kinder gestellt, die sie in den Stall begleitet hätten, um dem Papa eine gute Nacht zu wünschen. "Damit sie das sexuelle Bild nicht sehen müssen", wie die zweifache Mutter erläuterte, wobei sie nach einer kurzen Pause präzisierte: "Beide hatten die Hosen unten."

Sex im Stall verprügelt

Die Anwälte Michael Dohr und Amir Ahmed (v.l.) mi der Tatwaffe - einem Gummi-Schrubber.

© APA, Stefan Somweber
× Sex im Stall verprügelt

Verhandlung am Tag vor Scheidung

Die Melkhelferin sei dann aus dem Stall geflüchtet, sie sei ihr nachgelaufen, habe es aber nicht geschafft, sie einzuholen. Daraufhin habe sie den Mann "zur Rede stellen" wollen. Zu dem im Stall befindlichen Schrubber habe sie in diesem Zusammenhang nicht gegriffen und damit auch nicht zugeschlagen, versicherte die Landwirtin. Sie habe lediglich einen Kübel mit Wasser gefüllt und diesen auf ihren Mann geschüttet, worauf er ihr mit einem Schlauch Wasser in die Augen gespritzt habe: "Ich habe ihm Vorwürfe gemacht. Ich war total fertig."

Das Paar lebt in Scheidung, ein gerichtlicher Scheidungstermin ist für den Tag nach der Verhandlung anberaumt.

Der laut Strafantrag verletzte Mann - Lichtbilder mit Hämatomen am Rücken sind Bestandteil des Gerichtsakts - gab im Zeugenstand an, er habe mit der damals 21 Jahre alten landwirtschaftlichen Fachkraft ein "einmaliges kurzes Verhältnis" gehabt. "Sie hatten Sex im Kälberstall", warf die Richterin dazwischen. "Ja. Einmalig", erwiderte der 43-Jährige, "wir waren grad fertig. Ich hab' mir den Gürtel zugemacht grad." Da habe seine Ehefrau die Stalltür aufgerissen und sei reingekommen. Sie habe zu schreien begonnen und mit dem Schrubber "extrem" auf seinen Rücken und seinen Kopf eingeschlagen: "Sie hat nicht abgelassen von mir. Umso mehr ich sie angefleht habe, dass sie aufhören soll, desto intensiver hat sie eingeschlagen." Schließlich sei er zu Boden gestürzt: "Wie ich am Boden gelegen bin, hat sie mich angespuckt und ist gegangen."

Er habe noch drei Monate danach an starken Kopfschmerzen gelitten, klagte der 43-Jährige. Immer wieder habe er zu Schmerzmitteln greifen müssen, um überhaupt seine Arbeit verrichten zu können. 

(APA)

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