Abschlussbericht liegt vor

Selfie vom Amok-Wilderer Alois H.

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248 Tage nach dem Amoklauf gibt es neue Details zu Alois Hubers Bluttat.

Er stieg in Wohnungen und Jagdhäuser ein. Hortete daheim Hunderte Gewehre und Trophäen und verlor am Schluss völlig die Kontrolle. Am 17. September des Vorjahres erschoss Alois Huber (55) im niederösterreichischen Annaberg drei Polizisten und einen Sanitäter. Jetzt ist klar: Der Wilderer war noch verrückter als vorerst angenommen.

Das ist der Wilderer Alois Huber

Laut seinem besten Freund hatte sich alles mit dem Tod seiner Frau vor 18 Jahren geändert: Alois H. durchlebte ein langes psychisches Tief und konnte wohl bis zuletzt nicht loslassen....

....im Hof des Hauses des Spediteurs in Großpriel war eine Kapelle für die verstorbene Gattin, in der er täglich betete. Eine neue Frau an seiner Seite fand er nie, dafür hatte er „Burgi“, seinen Schäferhund, den er abgöttisch liebte....

...der Hund hatte eine künstliche Hüfte – immer wieder fuhr er mit „Burgi“ in das tiefste Waldviertel zu einer Hundetherapeutin. Eine Minute Massieren hat 50 Euro gekostet...

...da war ihm nichts zu teuer. Ebenso alles, was mit der Jagd zu tun hatte. Alois Huber war auch auf Großwild- und bei Hubschrauberjagden – alles, um seine Frau zu vergessen, die an Krebs verstorben war...

...der Tod seiner Gattin dürfte auch der Startschuss für seine Wilderer-Karriere gewesen sein. Mindestens sechs Hirsche soll Waffennarr Huber aus dem Auto heraus seit sechs Jahren getötet haben. Die Kadaver ließ er achtlos liegen, nur die wertvollen Geweihe nahm der Unternehmer mit. Indes mehren sich die Hinweise, dass der Täter seinen blutigen Abgang schon länger geplant haben könnte – vor zwei Monaten fing er an, seinen Besitz zu veräußern. So verkaufte er zum Beispiel seinen BMW GS 1200. Auch befürchtete er zuletzt gegenüber seinem Freund, „schizophren“ zu sein.

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Die Details aus dem polizeilichen Abschlussbericht:

  • Bis zu seiner Enttarnung im Vorjahr verübte Alois Huber insgesamt 108 Straftaten. Er legte Brände, stahl Motorräder, verübte Einbrüche. Geschätzter Schaden: 9,86 Millionen Euro .
  • Besonders auf Waffen hatte es der Niederösterreicher abgesehen. In Tarnanzug mit Sturmgewehr (Modell StG 77) inklusive Schalldämpfer und seiner geliebten Schäferhündin „Burgi“ an der Seite posierte Huber für irre Selbstaufnahmen.
  • Unglaublich auch: Während seiner Flucht schoss Huber nicht nur zwei Beamte in einem Streifenwagen nieder. Er zog den sterbenden Lenker auch hinter dem Fahrersitz hervor, legte ihn auf der Straße ab und floh mit dem Polizeiauto. Auf dem Beifahrersitz: der Leichnam des zweiten toten Beamten. Skrupel: Fehlanzeige.
  •  „Der Täter hat aktiv die Konfrontation mit der Polizei gesucht“, sagt Konrad Kogler, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit.
  • Daheim in Großpriel nahm sich Alois Huber dann das Leben. „Dieser Suizid im Bunker seines Hauses war lange geplant“, ist Claus Polndorfer, Leiter des psychologischen Dienstes im Innenministerium, überzeugt. (D. Müllejans)
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Das ist der Wilderer Alois Huber

Laut seinem besten Freund hatte sich alles mit dem Tod seiner Frau vor 18 Jahren geändert: Alois H. durchlebte ein langes psychisches Tief und konnte wohl bis zuletzt nicht loslassen....

....im Hof des Hauses des Spediteurs in Großpriel war eine Kapelle für die verstorbene Gattin, in der er täglich betete. Eine neue Frau an seiner Seite fand er nie, dafür hatte er „Burgi“, seinen Schäferhund, den er abgöttisch liebte....

...der Hund hatte eine künstliche Hüfte – immer wieder fuhr er mit „Burgi“ in das tiefste Waldviertel zu einer Hundetherapeutin. Eine Minute Massieren hat 50 Euro gekostet...

...da war ihm nichts zu teuer. Ebenso alles, was mit der Jagd zu tun hatte. Alois Huber war auch auf Großwild- und bei Hubschrauberjagden – alles, um seine Frau zu vergessen, die an Krebs verstorben war...

...der Tod seiner Gattin dürfte auch der Startschuss für seine Wilderer-Karriere gewesen sein. Mindestens sechs Hirsche soll Waffennarr Huber aus dem Auto heraus seit sechs Jahren getötet haben. Die Kadaver ließ er achtlos liegen, nur die wertvollen Geweihe nahm der Unternehmer mit. Indes mehren sich die Hinweise, dass der Täter seinen blutigen Abgang schon länger geplant haben könnte – vor zwei Monaten fing er an, seinen Besitz zu veräußern. So verkaufte er zum Beispiel seinen BMW GS 1200. Auch befürchtete er zuletzt gegenüber seinem Freund, „schizophren“ zu sein.

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