Zehn Serben gegen sechs Rumänen. Mädchen waren Grund für Schießerei.
Banden-Schießerei am Wiener Gürtel – langsam werden die Hintergründe klar. Die Polizei jagt einen rund 25-jährigen Serben. Er soll drei Menschen angeschossen haben.
Der Unbekannte soll Sonntag, um 4 Uhr früh, drei Menschen angeschossen haben. Einer von ihnen, der 22-jährige Alexandru P., schwebt nach einem Herzschuss weiter in Lebensgefahr.
Einer hat die Freundin des anderen "blöd angeschaut"
Am Montag wurden weitere unglaubliche Details der Gewaltorgie am Wiener Gürtel bekannt.
Es war eine banale Streiterei à la "Schau meine Freundin nicht so blöd an". Sechs Rumänen und zwei ihrer Freundinnen waren nach einer Partynacht auf dem Heimweg von einem Nacht-Club. Auf der Höhe Hernalser Gürtel trafen sie auf einen rund 25-jährigen Unbekannten, der laut Angaben der Opfer die beiden Mädchen "anredete". Darauf kam es zu einem wilden Wortgefecht.
Alexandru P. und seine fünf Freunde sahen sich deutlich in der Überzahl und sparten daher nicht mit Beschimpfungen gegen den jungen Mann. Das war ein Fehler.
Weil er beleidigt wurde, kam er mit 10 Mann zurück
Als die Freunde auf der Alser Straße in die U6 steigen wollten, kam ihnen der 25-Jährige schon entgegen – mit knapp 10 Mann Verstärkung. Es entbrannte eine wüste Schlägerei. Und plötzlich fielen vier Schüsse aus der Pistole des 25-Jährigen, der laut Zeugenaussagen Serbe ist. All jene, die noch laufen konnten, ergriffen die Flucht.
Am Boden blieben Alexandru P. und sein Freund Nicolae S. (23) liegen. P. wurde am Sonntag zweimal operiert. Die Kugel war unter seinem Herzen eingedrungen. Der Bursche schwebt noch immer in Lebensgefahr. Sollte er den Kampf gegen den Tod gewinnen, wird er am 24. September aus dem Gefängnis entlassen. Der verurteile Einbrecher hatte 16 Monate Haft ausgefasst. P. ist Freigänger und hätte Sonntagabend wieder in der Justizanstalt Simmering sein müssen – dort kam er nie an.
Ein Opfer schleppte sich mit Kugel im Rücken heim
Sonntagnachmittag bekam der Rumäne Gesellschaft im Krankenhaus. Sein Freund Adrian C. (21) wurde bei der Schießerei in den Rücken getroffen. Aus Angst vor der Polizei schleppte er sich nach Hause – dort forschten ihn Kriminalisten aus. Der 21-Jährige wurde sofort behandelt. Auch die Rumänen Ioan Mihai S. (22) und Florin Vladut P. (19) wurden bei der Rauferei verletzt – eine Kugel blieb ihnen erspart.
Trotz kleiner Erfolge tappt die Polizei im Dunkeln. Es gibt keine Hinweise auf den rund 25-jährigen, serbischen Schützen. Nur eine vage Beschreibung: 165 bis 175 Zentimeter groß, dunkler Teint und dunkles, kurzes Haar. Der aggressive Bandenboss ist untergetaucht.