Aufregung unter den fast 4.000 überwiegend freiwilligen Mitarbeitern des Roten Kreuzes Tirol: Der Leiter einer Ortsstelle und stellvertretende Bezirks-Kommandant, Robert L. (Name von der Red. geändert), ist nach massiven Vorwürfen und einer Krisensitzung am vergangenen Freitag von allen Funktionen im Tiroler Roten Kreuz zurückgetreten.
Homophil
Neben Mobbing steht auch der Vorwurf der sexuellen Nötigung von jungen Männern im Raum – es gilt die Unschuldsvermutung. Wie ÖSTERREICH erfuhr, sollen sich zwei ehemalige Zivildiener beim Kommando des Roten Kreuzes gemeldet und ausgesagt haben, sie seien von ihrem damaligen Kommandanten mit anzüglichen Kommentaren und Berührungen sexuell belästigt worden. Sie hätten während des Zivildienstes aus Angst vor negativen Folgen geschwiegen. Besonders brisant: Robert L. ist nicht nur verheiratet, sondern auch als Diakon in seiner Pfarre tätig.
Untersuchung
Der Sprecher des Roten Kreuzes Tirol, Fritz Eller, bestätigt auf Anfrage von ÖSTERREICH die Vorwürfe. Es sei sofort ein Anwalt mit einer Prüfung beauftragt worden. Ergebnis zu den Sex-Vorwürfen: „Es ist kein Tatbestand feststellbar.“ Eller und auch der Bezirkskommandant glauben, L. sei selbst das Opfer von Mobbing geworden.
Offenbar deswegen hat das Rote Kreuz die Vorwürfe nicht an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Die weiß von dem Fall nämlich (noch) nichts.