Paar völlig ungeniert
Sex in U-Bahn erregt das Internet
08.12.2010
Hunderttausende klickten bereits das Video mit dem Wiener-U-Bahn-Sex an.
Sie tun es hemmungslos, heftig und vor allem in aller Öffentlichkeit: Ein junges Pärchen hat in der Wiener U-Bahn Sex – und wird dabei gefilmt. Das Video ist derzeit der Aufreger im Internet – ÖSTERREICH berichtete.
Seit ÖSTERREICH gestern über das Video berichtete, ist fast buchstäblich die Hölle los. Zehntausende sahen sich inzwischen den 1:24-Minuten-Film auf oe24.at an. In den Büros ist er das Tagesgespräch, kursiert mittlerweile auf Hunderten Internet-Seiten. Die Plattform YouTube warf das Video raus, weil es gegen die Richtlinie zu Nacktheit oder sexuellem Content verstößt – trotzdem wird es immer wieder hochgeladen. Höhepunkt: Wer die Suchworte „U-Bahn“ und „Wien“ in Google eingab, bekam die ÖSTERREICH-Story als obersten Treffer.
Sex in der U1
Das Video lässt tatsächlich fast keine Fragen offen: Zu sehen sind ein junger Mann und seine Geliebte in eindeutiger Stellung in der U-Bahn-Linie U1. Er trägt eine schwarze Jacke, gelben Kapuzenpulli und hat die Hosen nach unten gelassen. Sie hat es sich auf einem der roten Sitzplätze gemütlich gemacht.
Die U-Bahn ist nicht voll, trotzdem kann sich kein Fahrgast der Szene entziehen. Ein Mädchen in weißer Jacke huscht in Richtung Kamera. Sie flüchtet erst, geht dann wieder interessiert zurück.
Die Burschen drängen förmlich zu dem Pärchen hin. Sie zücken ihre Videohandys und machen Filme – einer davon landete in der Nacht auf Dienstag schließlich im Internet.
Die Szene wird immer grotesker: Ein Bursche kniet nieder, damit er ein besseres Bild ergattert. Als der Liebhaber sich beobachtet fühlt, zieht er sich die Kapuze über seinen Kopf. Im Hintergrund ist immer wieder lautes Johlen zu hören. Der Akt löst bei den meisten Zuschauern Begeisterung aus. Sie jubeln dem Sex-Pärchen zu, feuern es an. Trotz der vielen Zuschauer machen die zwei ungeniert weiter. Bei einigen Internet-Usern stößt das Video jedoch auf Ablehnung. Sie sagen: „Abstoßend, widerlich, eklig, pervers!“
„Noch nie passiert“
Die Wiener Linien reagieren erfrischend cool. Es gibt keine Anzeige. „Ich kann mich nicht erinnern, dass so etwas schon ein Mal passiert ist“, sagt Sprecher Answer Lang. „Das zu unterbinden ist für uns unmöglich.“
Seite 2: Lesen Sie das Interview mit dem Chef des Erotikmagazins ÖKM:
ÖKM-Chef: „Leute wollen neuen Kick“
Der Chef des Erotikmagazins ÖKM erklärt den Hype um das Video.
ÖSTERREICH: Warum ist dieses Video im Internet so erfolgreich?
Thomas Janisch: Ich bin nicht verwundert, dass das Video so einschlägt. Dieser Trend zum Sex in der Öffentlichkeit besteht seit über 20 Jahren. Das Internet und die Videohandys haben diesen Trend jetzt noch verstärkt. So haben viel mehr Menschen Zugang zu diesen „Voyeur-Videos“.
ÖSTERREICH: Was steckt noch dahinter?
Janisch: Früher hat Sex sehr viel mit Verbotenem zu tun gehabt. Das Internet hat die Sexwelt jetzt aber stark verändert. Gewöhnliche Sexvideos ziehen nicht mehr so wie früher. Erst der private Touch macht das Video zu etwas Besonderem.
ÖSTERREICH: Warum?
Janisch: Es ist ein besonderer Kick, sowohl für die Darsteller als auch für die Zuseher.