Diese Geschichte ekelt selbst hartgesottene Polizisten.
Es ist einfach nur widerlich. Walter H. (51, Name von der Red. geändert) missbrauchte seine zweijährige Tochter. Was er nicht wusste, er wurde dabei mit einem Handy gefilmt. Arbeiter Anton M. (43) hatte die Ekelszene am Montagmorgen zufällig durch das Fenster beobachtet und die Polizei alarmiert – die Rettung für das kleine Mädchen.
Der mutmaßliche Kinderschänder wurde festgenommen. Er gestand und gab sogar weitere Übergriffe zu. Trotzdem gilt für ihn die Unschuldsvermutung. Unglaublich: Der 51-jährige Frühpensionist (er erlitt mehrere Schlaganfälle) hatte Kindesmissbrauch noch im Jahr 2012 schwer verurteilt.
Bruder des mutmaßlichen Täters sitzt schon in Haft
Auf seiner Facebook-Seite postete er Bilder mit der Aufschrift „Stoppt Kindesmissbrauch“. Er wollte sich von seinem Bruder distanzieren, der bereits wegen sexuellen Missbrauchs seiner Kinder in Haft sitzt.
Die Polizei will jetzt auch behutsam die beiden älteren Geschwister der Zweijährigen befragen. Die Exekutive kann nicht ausschließen, dass auch sie zu Opfern ihres Vaters wurden. Fest steht: Das Wiener Jugendamt kennt die Familie bereits seit zwei Jahren. „Es gab mehrere Gefahrenmeldungen. Dabei ging es aber um Versorgungsprobleme der Kinder. Seit Herbst 2013 unterstützen wir die Familie“, bestätigt Herta Staffa, Sprecherin des Jugendamtes.
"Mutter unter Schock"
ÖSTERREICH: War die Familie des mutmaßlichen Kinderschänders dem Jugendamt bekannt?
Herta Staffa: Ja. Es gab vor zwei Jahren mehrere Gefahrenmeldungen. Dabei ging es aber um Versorgungsprobleme der Kinder. Seit Herbst 2013 unterstützen wir die Familie aktiv.
ÖSTERREICH: Was war im Herbst der Auslöser?
Staffa: Wir erfuhren von der Delogierung der Familie. Dazu kam eine Erkrankung der Mutter und des Vaters. Da ging es um die fragliche Versorgung der Kinder.
ÖSTERREICH: Werden Sie jetzt der Mutter die Kinder wegnehmen?
Staffa: Nein. Die Mutter ist genauso schockiert wie die älteren Kinder.
(abs)