Medienbericht

Sex-Skandal in Justizanstalt Josefstadt

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Beamte der Justizanstalt Josefstadt sollen Insassinnen sexuell missbraucht haben.

Die Wochenzeitung Falter veröffentlicht in ihrer kommenden Ausgabe erschütternde Verschlussakten des Büros für Korruptionsbekämpfung (BAK) und des Justizministeriums. In einem Abschlussbericht des BAK wird festgehalten, dass Justizwachebeamte der Justizanstalt Josefstadt Insassinnen sexuell missbraucht haben sollen. Unter Missbrauch des Autoritätsverhältnisses sollen Gefangene in Jausenräumen, Putzkammerln und Wachzimmern sexuell ausgebeutet worden sein.

Dem Falter liegen mehrere, bislang unbekannte Zeuginnenaussagen vor, die auf jahrelangen und systematischen Missbrauch schließen lassen. So hätten Insassinnen gebangt, Besuchsrechte von Kindern oder Vergünstigungen in der Haft zu verlieren, wenn sie nicht mit Beamten schlafen. "Ich wusste, was er wollte, ich wusste nicht, was ich tun sollte", sagt eine Insassin über einen Beamten. Das Motto unter den Gefangenen lautete "Augen zu und durch". Es gebe bis heute kein Wort der Entschuldigung.

Dem Justizministerium sind die Aussagen seit einem Jahr bekannt, die betroffenen Beamten wurden allerdings nicht suspendiert. Eine Beamtin, die Alarm schlug, wurde versetzt.

Der Falter berichtet auch über die Ermittlungen betreffend Misshandlungen von Insassen in den Anstalten Stein und Suben. So sollte der freiheitliche Personalvertreter Roman Söllner, jener Abteilungskommandant, der für den nach Verwesung riechenden Insassen Wilhelm S. zuständig war, vom Justizministerium mit einer Prämie für "besondere Verdienste" ausgezeichnet werden, obwohl die Staatsanwaltschaft gegen ihn noch wegen "Quälens eines Gefangenen" ermittelt. Justizminister Brandstetter stoppte die Auszahlung. Die Füße des verfaulenden  Insassen haben im Sommer zur Auflösung der Vollzugsdirektion geführt.

 

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