Fall der Woche
Skandal-Freispruch für Mädchen-Peiniger
07.12.2024Erstes Urteil regt auf: 12-Jährige von ganzer Bande missbraucht
Das Martyrium begann, als die heute 13-jährige Wienerin - damals noch 12, aber vom Auftreten und Aussehen her offenbar älter wirkend - allein auf den Motorikspielplatz im Sonnwendviertel in Favoriten ging.
Ein erster Syrer (heute 17) machte ihr den Hof, sie gab sich, als junge Frau wahrgenommen, als 13-Jährige aus und ließ sich leider überreden, mit in ein nahes Parkhaus zu kommen. Dort soll er sie dann zu Oralsex gezwungen und vergewaltigt haben. Sein Prozess wurde vertagt, währenddessen wurde ein 16-jähriger Landsmann von ihm (damals 15) wegen der im Grunde selben schändlichen Vorgangsweise angeklagt und am Donnerstag freigesprochen! Obwohl er vor Gericht log, dass sich die Balken bogen; von einer Verwechslung sprach, obwohl er schwarze Locken hat wie kein Zweiter in Favoriten; eine Snapchat-Erpressung soll trotz gegenteiliger Beweise der Staatsanwaltschaft nicht er, sondern ein anderer namens "Hassan" mit seinem Social-Media-Konterfei durchgeführt haben; dann war alles "eh nur Spaß" - auch die Drohung, ein als Sexfilm weitergereichtes Missbrauchs-Video des Mädchens durch eine ganze Jugendbande endgültig viral gehen zu lassen. Außerdem sei er das Opfer.
Er sei, nachdem sein Vorname vor dem Prozess durchgesickert war, in der Schule als Vergewaltiger verunglimpft worden (der er nicht wäre, er habe sie nur zwei, drei Mal im Park gesehen und nie angerührt). Im Internet habe es Hasspostings gegen ihn gegeben, wobei man auch zu seiner Abschiebung aufgerufen habe. Über das wahre Opfer verliert er kein Wort.
Mutter des Opfers lief weinend aus dem Saal
Das Schock-Urteil: Der 16-Jährige wurde (nicht rechtskräftig) freigesprochen. Begründung: "Der Tatbestand ist einfach nicht erfüllt. Es war nie die Rede von Gewalt." Insgesamt kam der Schöffensenat zu dem Schluss, dass es zwischen dem Angeklagten und dem Mädchen Anfang 2023 zwar zu Sex gekommen war. Dieser sei aber "völlig einvernehmlich" gewesen, stellte die vorsitzende Richterin fest. - Hätte sie sich, anstatt eingeschüchtert mitzumachen, heftiger wehren müssen? Aber hätte sie sich so nicht erst recht in Gefahr gebracht? Besonders strittig ist des Weiteren die Frage, ob die Schülerin - weil sie ja behauptete, 13 zu sein - nicht trotzdem als 12-Jährige zu behandeln gewesen wäre. Dann wäre der Geschlechtsverkehr mit ihr nämlich für jeden straf bar und verboten! So "gewaltfrei" er dabei auch vorgeht
In Tränen aufgelöst lief die Mutter nach der Verkündung des Skandalfreispruchs aus dem Verhandlungssaal. Opfervertreter Sascha Flatz: "Die ganze Familie ist sehr erschüttert." Der Vater war bei der Tochter, der es zurzeit sehr schlecht gehen soll, daheim geblieben.
Härtere Gangart gegen die restliche Clique
Bleibt nur zu hoffen, dass die Staatsanwaltschaft Berufung gegen den Freispruch einlegt -und dass die restliche Jugend-und Migrantenclique, gegen die weiter wegen (Gruppen-)Vergewaltigung ermittelt wird, härter von Österreichs Justiz angefasst wird.