1999 gelangte Dioxin über belastetes Viehfutter aus Belgien in die Nahrungsmittelkette. Auch in Italien gab es bereits einen Dioxin-Skandal.
Immer wieder sorgen Lebensmittel, die mit dem krebserregenden Stoff Dioxin belastet sind für Aufregung und internationale Rückholaktionen. Im folgenden eine Chronologie der aufsehenerregendsten Vorfälle der vergangenen zehn Jahre:
Dezember 2008
Irland gibt wegen überhöhter Dioxin-Werte eine
Warnung vor dem Verzehr von Schweinefleisch bekannt. Eine Rückrufaktion für
alle irischen Produkte mit einem Herstellungsdatum ab dem 1. September wird
gestartet und ein Schlachtverbot ausgesprochen. Die zulässigen Grenzwerte
sind in Proben um das 80-bis 200-fache überschritten, laut der
EU-Lebensmittelbehörde (EFSA) besteht aber keine Gesundheitsgefahr. Als
Ursache für die Belastung gilt in Tierfutter gelangtes Industrie-Öl. Durch
Exporte sind bis zu 25 Länder betroffen, auch in vier österreichischen
Betrieben werden 180 Tonnen möglicherweise kontaminiertes Fleisch vermutet.
Zum Teil sind die Waren bereits verkauft.
März 2008
Ein Skandal um Dioxin-Rückstände in
Mozzarella-Käse erschüttert Italien. Betroffen ist Büffel-Mozzarella aus
Kampanien, in rund 20 Käsereien werden überhöhte Werte des krebserregenden
Stoffes festgestellt. Als Folge müssen 83 Aufzuchtbetriebe für Büffel in der
Region Neapel unter Beobachtung gestellt und Produkte zurückgerufen werden.
Mehrere Länder sprechen Import- bzw. Verkaufsverbote aus. Österreich ist
nicht betroffen.
Oktober 2007
Geräucherte Dorschleber aus Dänemark wird wegen zu
hoher Dioxin-Werte zurückgerufen. Das Dosen-Produkt wird von der
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) als
gesundheitsschädlich eingestuft. Das Fischprodukt ist auch in Österreich
erhältlich und wird zurückgezogen. Knapp zwei Wochen später muss ein
weiteres Dorschleber-Produkt nach der Messung von zu hohen Werten vom Markt
genommen werden.
Juli 2007
Eine Schweizer Firma exportiert mit Dioxin
verunreinigtes Verdickungsmittel. Es handelt sich um Guakernmehl (E412) mit
weit überhöhten Werten. Das Produkt wird unter anderem in Soßen und
Milchprodukten verwendet. Das Unternehmen startet eine Rückrufaktion. Auch
Österreich ist betroffen, Produkte mit dem Verdickungsmittel gelangen
allerdings nicht bis in den Verkauf.
Jänner 2006
Die belgische Lebensmittelbehörde findet zu viel
Dioxin in Schweinefett, das zu Tierfutter verarbeitet wurde. 650
Landwirtschaftsbetriebe in den Niederlanden, Belgien und Deutschland werden
daraufhin unter Quarantäne gestellt. Verantwortlich gemacht für die
Belastung wird eine belgische Chemiegruppe, die Salzsäure mit einem zu hohen
Dioxin-Gehalt produziert hatte.
März 2005
In deutschen Freilandeiern wird Dioxin gefunden,
sie werden für die Vermarktung gesperrt. In Österreich werden keine Eier mit
überhöhten Werten entdeckt.
März 2003
Zwölf italienische Agrarunternehmen in den Nähe
von Neapel werden gesperrt, nachdem in Milch die giftige Substanz Dioxin
gefunden wird. 6.000 Kühe werden kontrolliert, sie sollen verseuchtes Gras
in der Nähe illegaler Mülldeponien gefressen haben.
Mai 1999
Wieder ist Belgien Mittelpunkt eines Dioxin-Skandals:
Viehfutter mit dem krebserregenden Stoff ist über die Lebensmittelkette in
Nahrung für Menschen gelangt. Ein Verkaufsverbot für belgische Hühner,
Eier, Schweine und Rindfleisch wird verhängt. Mehrere Länder sprechen
Einfuhrverbote aus, in Österreich werden Eier und Geflügel aus Belgien
beschlagnahmt. Auch Backwaren, Eis, Kekse, Butter und Nudeln werden in
Belgien vom Markt genommen. Mehr als tausend Bauernhöfe und Mastbetriebe
sind betroffen.
März 1998
Wegen zu hoher Dioxin-Belastung darf die Milch von
16 Erzeugern in Nordfrankreich nicht mehr verkauft werden. Die betroffenen
Bauernhöfe liegen in der Nähe von drei Müllverbrennungsanlagen, die zu viel
Dioxin ausgestoßen hatten.