"Risk-Map 2007": Experten stufen das politische Risiko in Österreich zwar als "niedrig" ein, unsere Nachbarländer werden aber als noch ungefährlicher bewertet. Grund: die bevorstehende Große Koalition.
Das international tätige Beratungsunternehmen "Control-Risks" hat eine "Risk-Map 2007" veröffentlicht. Bei näherer Betrachtung der "Weltkarte der Gefahren" findet sich Beachtliches: So wird das politische Risiko in Österreich zwar als "low" (also: niedrig) eingestuft, allerdings nicht als "insignificant" (unbedeutend), wie etwa in Mitteldeutschland oder direkt hinter der Grenze - in Slowenien. Grund für die höhere Risikobewertung Österreichs ist nach Angaben der "Risk-Map"-Ersteller die bevorstehende Großen Koalition - und die wird als "politisch relativ instabil" bewertet...
Der Sicherheitsbericht "Risk-Map 2007" im Wortlaut:
ÖSTERREICH
"Nach dem unerwarteten Sieg der sozialdemokratischen Partei (SPÖ) bei den Nationalratswahlen 2006 im Oktober, bildet diese eine große Koalition mit der zweiten großen Kraft im Land, der mitte-rechts-Partei ÖVP, das ist praktisch unabwendbar.
Die Schlüssel-Herausforderung 2007 wird sein, die Machtkämpfe und die Stagnation zu vermeiden, die ähnliche "Rot-Schwarze" Koalitionen in den 80ern und 90ern gekennzeichnet haben. Speziell, weil Medien jeden Hinweis auf einen möglichen Koalitionsbruch auskosten würden.
Kanzler Alfred Gusenbauer (die Kanzlerschaft Gusenbauers wird in denm Bericht vorweggenommen!) wird auf politische Beständigkeit bauen und jeden Schaden, der das Vertrauen von Investoren brechen könnte, durch den Ausschluss der unberechenbaren rechts-außen Parteien aus der Regierung verhindern.
Das Kapitel zu Österreich schließt immerhin mit den Worten:
In Österreich gibt es weniger islamischen Extremismus als in den meisten anderen westeuropäischen Nationen und es gibt kaum innerstaatliche Sicherheitsbedrohungen."
SLOWENIEN
"Das Land bleibt mit hoher Wahrscheinlichkeit politisch stabil. Die Regierung wird ihre unternehmensfreundliche Pro-Reform-Einstellung beibehalten und das Land wird das erste neue EU-Mitgliedsland, das den Euro am 1.Jänner 2007 einführt. Die Mitgliedschaft in der Eurozone wird Investitionen und Wirtschaftswachstum anregen. Die Kriminalitätsrate, auch das organisierte Verbrechen, bleibt weiterhin tiefer als in anderen europäischen Ländern und es ist unwahrscheinlich, dass sie irgendwelche ausländischen Geschäftsoperationen beeinflusst."
Wie die "Risk-Map" die derzeitige Weltlage sieht finden sie in unserem Reise-Channel .
Den 138 Seiten starken Bericht "Risk Map 2007", mit detaillierten Informationen über Sicherheitsrisiken in allen Regionen der Welt - für Reisende wie für Unternehmen - finden sie in folgenden pdf-Dokumenten (nur in englisch).
<DOWNLOAD> Die hochauflösende Weltkarte "Risk Map 2007"
<DOWNLOAD> Der 138 Seiten starke Bericht dazu.