Morgen ist Tag der Liebe

So feiern wir Corona-Valentinstag

12.02.2021

Essen ist uns das Wichtigste. Aber auch: Sex, Massagen und Film schauen.

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© Getty Images
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Amor. Immerhin 63 % der Österreicher finden den morgigen Valentinstag romantisch, 46 % sagen, er ist wundervoll (Studie: marketagent, 550 Interviews). Was die Umfrage noch verrät: Den Sonntag zu zweit haben viele bis ins kleinste Detail vorgeplant.

Sex ist uns genau so wichtig wie gutes Essen

Der Plan. Jeder Vierte hat sich den ganzen Tag für die Liebe reserviert. Top-Priorität: 11 % wollen gemeinsam kochen. Genau gleich viele haben Sex fix eingeplant. Knapp weniger (10 %) ziehen einen gemeinsamen Filmabend vor. Eine romantische Massage können 6 % der Liebenden erwarten. Wohl Corona-bedingt werden 2,5 % das Liebes-Treffen virtuell abhalten müssen.

Auch Oma feiert. Vier von zehn Österreichern wollen morgen die oder den Partner beschenken. Deutlich mehr Männer (46 %) als Frauen (34 %) schenken. Aber auch andere Verwandte werden bedacht: 13 % wollen die Mutter beschenken, 3 % den Vater. Auch 1,5 % der Großmütter bekommen Rosen oder Schoko. Laut dieser Studie wollen sogar 8 % bis morgen einen Liebesbrief verfassen.

Achtung. Andere Studie zeigt die Kehrseite. Eine aktuelle Umfrage von ImmoScout24 ergibt, dass 80 % der Österreicher immer etwas an ihrem Partner auszusetzen haben.

Ansturm auf die Geschäfte

Opening. Österreich atmet auf: Seit Montag dürfen alle Geschäfte aufsperren. Pro Tag gehen jetzt etwa vier ­Millionen Menschen einkaufen. Gründe gibt es genug:

Es ist die erste Chance, Weihnachtsgeschenke umzutauschen oder erhaltene Gutscheine einzulösen. Rabatte von bis zu 70 % locken. Auch der Valentinstag ist ein guter Umsatzbringer: Jeder von uns gibt 72 Euro für seine Liebsten aus.

Kälte. „Die sibirische Kälte lässt die Kassen klingeln“, sagt Rainer Will vom Handelsverband zu ÖSTERREICH. Was er meint: „Bisher hatten wir keine Gelegenheit, Winterjacken, Pullover und Co. einzukaufen. Die Rekordkälte (siehe ganz rechts) treibt uns quasi in die Geschäfte.“

Heute wird noch mehr geshoppt als am Montag

Lager voll. Den Handel freut es, die Lager sind noch randvoll mit Winterware. „Besonders gut läuft es in Ballungsräumen wie Wien oder Graz. Für den Westen – wo man stark auf Touristen angewiesen ist –  gilt das eher weniger“, so Will.

FFP2. Heute soll, so Will,  ein noch stärkerer Einkaufstag werden, als es der Montag war. Sorgen wegen Corona-Maßnahmen muss sich keiner machen, ist XXXLutz-Sprecher Thomas Saliger überzeugt: „FFP2-Masken sind für Kunden kein Problem, die Abstände auch nicht. Die Menschen verteilen sich, jeder geht dorthin, wo er etwas braucht. Man geht jetzt nicht flanieren.“

Verlust? Die große Sorge der Händler: Wie lange wird dieser Einkaufsboom dauern? Gibt es jetzt einen Nachholbedarf, der bald abflacht? Experte Rainer Will: „Wenn die Gastronomie geschlossen bleibt, werden wir bald wieder 250 Millionen Euro pro Woche verlieren.“

Blumen & Co um 110 Millionen € für unsere Liebsten

Am großzügigsten sind Tiroler & Vorarlberger: Ihre Geschenke sind 100 € wert.

Innerhalb weniger Jahre hat sich der ­Valentinstag auch in Österreich vom fremden Brauch zum großen Geschenketag entwickelt.

  • Die meisten feiern: Zwei Drittel der Österreicher feiern mittlerweile den Tag der Liebe (Studie des Handelsverbands und von idealo) mit Geschenken für ihre Liebsten.
  • 72 Euro: Im Durchschnitt gibt jeder von uns so viel für Geschenke aus. Das sind – trotz bedrohlicher Corona-Krise – um 12 Euro mehr als im Vorjahr.
  • 110 Millionen: Die Shops haben es bitter nötig. Der Valentinstag bringt dem Handel insgesamt 110 Millionen Euro ein.
  • Top-Geschenke: Am beliebtesten sind die Klassiker: Blumen und Pflanzen schenken 55 % der ­Österreicher, Schokolade oder Pralinen 35 %. Auf Platz drei kommen Gutscheine, gefolgt von Ausflügen und Alkohol auf Platz fünf (12 %).
  • Schoko-Ranking: Mon Chéri sind die beliebtesten süßen Aufmerksamkeiten. Dann folgen Ferrero Rocher und Lindor Kugeln.
  • Am großzügigsten: Im Westen gibt es die teuersten Geschenke. Tiroler und Vorarlberger geben im Schnitt Präsente um 100 Euro, in Wien liegt der Schnitt bei 86 Euro. Das geringste Budget haben Niederösterreicher und Burgenländer: Heuer  beträgt es 55 Euro.

Rainer Will: "Doppelt so viel Umsatz wie vor Corona"

© TZOe Artner
Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbendes.

ÖSTERREICH: Sind Sie zufrieden mit der ersten Shopping-Woche?

Rainer Will: Die sibirische Kälte lässt die Kassen klingeln. Es war ein starker Nachholeffekt. In den Ballungszentren und in Shoppingzentren kann man von einem doppelten Umsatz sprechen im Vergleich zu Zeiten vor Corona.

ÖSTERREICH: Wer erlebt da den stärksten Zulauf?

Will: Bekleidung, Schuhe, Elektronik und Möbel sind die Renner.

ÖSTERREICH: Was erhoffen  Sie sich für den heutigen Samstag?

Will: Wir erwarten einen wirklich starken Einkaufssamstag. Die Berufstätigen finden jetzt endlich Zeit, das zu tun, was viele unter der Woche begonnen haben. Viele werden Weihnachtsgeschenke umtauschen.

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