In Tirol am meisten verunglückt

So gefährlich sind unsere Berge

10.01.2018

Statistik zeigt: Zahl der Alpintoten steigt.

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

Insgesamt 283 Menschen sind im vergangenen Jahr in Österreich im alpinen Raum tödlich verunglückt. Damit sind um elf Personen mehr als im Vorjahr in den Bergen gestorben, teilte das Kuratorium für Alpine Sicherheit und die Alpinpolizei am Mittwoch in einer Aussendung mit. Dennoch sei dies weniger, als das langjährige Mittel, das in den vergangenen zehn Jahren bei 295 Toten pro Jahr lag.

 

Überwiegend Männer verunglücken



Die Statistik zeige zudem, dass überwiegend Männer in den Bergen verunglücken, so starben 2017 österreichweit 38 Frauen und 245 Männer am Berg. Auch die Zahl der Verletzten sei im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Wurden 2016 insgesamt 7.593 Verletzte gezählt, waren es im Jahr 2017 7.807.

Der Bundesländervergleich zeigt, dass Tirol, wie in den Vorjahren, Spitzenreiter bei den Alpintoten (98), Verletzten (3.403) und Unfällen (3.519) bleibt, gefolgt von Salzburg mit 46 Toten, 1.563 Verletzten und 1.499 Unfällen. Beinahe alle Todesopfer stammten aus dem europäischen Raum. Der Großteil der tödlich Verunglückten waren, wie auch in den Jahren zuvor, Österreicher mit 53 Prozent, gefolgt vom Nachbarland Deutschland mit 85 Toten bzw. 30 Prozent.

 

20 Prozent der Alpintoten bei Jagd und Waldarbeiten tödlich verunfallt


Wandern bzw. Bergsteigen war 2017 jene Bergsportdisziplin mit den meisten Unfalltoten, nämlich 110. Folglich ist auch die Anzahl der Alpintoten im Juli und August am höchsten. 2017 war der August mit 39 Toten der unfallreichste Monat. Nach Wandern und Bergsteigen passierten mit 27 Verunglückten die meisten tödlichen Unfälle im gesicherten Skiraum, also auf Skipisten oder -wegen. Rund 20 Prozent der Alpintoten starb nicht beim Bergsport, sondern bei der Jagd und bei Waldarbeiten.

Zwischen 1. Jänner und 31. Dezember wurden von der Alpinpolizei 137 Lawinenunfälle verzeichnet, bei denen 26 Personen ums Leben kamen - elf davon beim Variantenfahren, neun bei Skitouren, jeweils zwei beim Eisklettern und Bergsteigen sowie eine Person auf einer Hochtour und eine auf einem Güterweg. In der Altersklasse 61 bis 70 Jahre kam es mit 60 tödlich Verunglückten zu den meisten Todesfällen, dicht gefolgt von der Altersklasse 51 bis 60 Jahre mit 59 Toten. Von den 283 Todesopfern starben im Jahr 2017 insgesamt 77 Personen an Herz-Kreislauf-Versagen.

Die Anzahl der Notrufe von Unverletzten habe in vergangenen zehn Jahren signifikant zugenommen und machte 2017 mit 31 Prozent fast ein Drittel aller Notrufe aus. So setzten auch zahlreiche Personen, die mit den Begebenheiten einer Tour und den Verhältnissen überfordert waren oder sich selbst überschätzten und in der Folge in eine alpine Notlage geraten waren, einen Notruf ab.

Zur Vollversion des Artikels