Gars am Kamp

So hetzen Rechte im Waldviertel gegen Flüchtlinge

30.09.2016

Im Waldviertel wurde eine Kampagne gegen Asylwerber gestartet.

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© APA/ERWIN SCHERIAU
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In Gars am Kamp scheiden sich die Geister. Während eines Fests am 17. September, das Flüchtlinge und Bürger näher bringen sollte, kam es zu mehreren Zwischenfällen. Am Rande wurden Flugblätter verteilt, die gegen die Neuankömmlinge hetzen. So steht auf Arabisch, in Englisch und auf Deutsch geschrieben: „Asylanten nicht willkommen“. Laut einem Bericht von „Vice“ werden auf dem Flyer mehrere Anschuldigungen gegen Asylwerber erhoben. So steht zum Beispiel dort: „Ihr besetzt unseren Wohnraum, Häftlingsanteil 70 %. Ihr importiert kulturfremden Islam und Bombenterror. Ihr seid führend im Drogenhandel“.

Gestaltet wurde das Hassblatt von der Plattform „Gars den Garsern“. Für Bernhard Weidinger vom "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands" weist dieses Blatt „zahlreiche Merkmale rechtsextremer Hetzschriften“ auf, sagte er gegenüber „Vice“. Hauptverantwortlich für die Aktion sind Major Hagen Weinzettl, Wolfgang Mauer und Johannes Widmayer. So werde es im Impressum angeführt. Weinzettel heißt allerdings nicht Hagen, sondern Johann. Und Major sei er laut dem Bericht auch nicht. Zumindest wisse das Bundesheer nichts über einen aktiven Major mit diesem Namen.

Aktiv in der rechten Szene

Weinzettels Vergangenheit deutet auf ein aktives Leben in der Rechten Szene hin. Er ist einer der beiden Verantwortlichen des Vereins „Arische Weinbruderschaft“. Gegenüber „Vice“ sagte er letztes Jahr noch, dass es sich bei „arisch“ um einen Scherz und Fehler handle. In einem aktuellen Interview meint er allerdings: „Ich nehme ja auch an, dass Sie Arier sind. Ich bin Rassist, aber nicht im negativen Sinn. Sind wir froh, dass es verschiedene Rassen gibt. Wäre ich Neger, wäre ich genauso stolz. Es gibt ja auch Hunde und Meerschweinchen-Rassen.“ Dass es bei Menschen keine Kategorisierung nach Rassen gibt, dürfte ihm entgangen sein.

Die beiden anderen Verantwortlichen zeigen sich wortkarg und stehen nicht ganz so offen hinter der Flugblatt-Aktion. Könnte auch daran liegen, dass mittlerweile das Landesamt für Verfassungsschutz ermittelt. Es wurde eine rechtliche Prüfung nach dem Verhetzungsparagraphen angeordnet. In der Bevölkerung fand die Aktion übrigens keinen großen Zuspruch.

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