Den Schockfund an der Angel - nämlich einen abgetrennten Fuß - verständigte der Fischer sofort die Polizei. Mittlerweile dürfe fast ein ganzer Körper geborgen worden sein.
Wien. Und so nahm der Horror von der Schwarzlackenau seinen Beginn: Im Bereich des Schönungsteichs des Marchfeldkanals, eines beliebten Standplatzes für Petrijünger, war einer von ihnen am Samstag am Spinnfischen und zog beim 2. Wurf statt eines erhofften (Raub-)Fisches einen menschlichen Fuß aus dem Wasser.
Künstliche Köder fürs Spinnfischen.
Unter Spinnfischen versteht man übrigens die Angelmethode, Raubfische mit Kunstködern zu fangen. Dabei wird der Blinker oder Wobbler an der Schnur so realistisch wie möglich durch die unterschiedlichen Wasserschichten gezogen, um den Jagdtrieb des Räubers zu wecken. Beim "Spinnen" (vom englischen "spin", drehen bzw. kreisen) wird der Köder nicht einfach ausgeworfen und im Wasser an einer Stelle belassen, bis der Fisch ihn findet, sondern man beginnt sofort nach dem Auswurf, den Köder einzuholen.
Dabei dürfte sich im gegenständlichen Fall der Fuß an den (Köder-)Haken verfangen haben. Der Fischer erholt sich derzeit von seinem Schock, möglicherweise einen ganz furchtbaren Mordfall sprichwörtlich an Land gezogen zu haben. Ganz ausschließen wollen die Ermittler aber auch einen Suizid oder einen Unfall nicht.
Polizei suchten zunächst mit Booten den Kanal ab - dann kamen die Taucher.
Immer mehr Leichenteile werden eingesammelt.
Spezialisten, unter anderem Taucher der Spezialeinheit Cobra und der Polizeidiensthundeeinheit - waren am Mittwoch bereits den fünften Tag in Folge im Einsatz. Im kalten, trüben Wasser wurde dabei zunächst ein weiterer Fuß entdeckt. Doch die Horror-Funde wollten einfach nicht abreißen: Am Nachmittag wurden von Tauchern erneut Teile aus dem Wasser geholt. Die wichtigste Fund war ein Kopf, der, obwohl er schon sehr verwest und verschlammt gewesen sein soll, bei der Suche nach der Identität besonders entscheidend sein dürfte. Alle gefundenen Teile wurden auf die Gerichtsmedizin gebracht.