Fleischskandal

So luxuriös lebt der Pferde-Dealer

20.02.2013


Auf der ganze Welt wird nach falsch deklarierten Fleisch gesucht.

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© dpa/Caroline Seidel
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Seine Nachbarn in Schoten, Nobel-Vorort von Antwerpen (Belgien), nennen Jan Fasen nur „Flash Harry“– Blitzlicht Harry. Ein Lebemann. Sein Herrenhaus wird auf zwei Millionen Euro geschätzt, in der Garage stehen Luxusschlitten, In Antwerpen ist er fixer Bestandteil der Society, ebenso Dave und Jennifer, seine Kinder.

Jan Fasen ist erst vor wenigen Monaten (Juli 2012) aus dem Gefängnis entlassen worden. Er saß einige Monate wegen falsch deklariertem Pferdefleisch – damals kam es aus Südamerika. Jetzt hat er jene 750 Tonnen rumänisches Pferdefleisch in Umlauf gebracht, das später weltweit als Rindfleisch in Lasagne, Billig-Burger, Kebab und Tortelloni aufgetaucht ist, auch bei uns.

Fasen behauptet: „Ich kaufte rumänisches Pferdefleisch, das ist wahr. Es wurde aber deutlich beschriftet, ich kann nicht für spätere Probleme verantwortlich gemacht werden“. Sein Anwalt Rogier Horchner ergänzt gegenüber ÖSTERREICH: „Wir werden alles aufklären“.

Pferde-Lasagne sogar in Hongkong-Supermarkt
Fasen produziert indes flott weiter: In seiner Fabrika in Breda (Holland) lagern tonnenweise Pferdefleisch. Jeffrey Grootenboer, Lagerleiter, wischt die Vorwürfe weg: „Es kommt zu uns als Pferdefleisch und verlässt die Fabrik als Pferdefleisch.“
Schuld an dem Skandal haben – laut Fasen – die Großproduzenten, die jene Ware, die Fasen anliefert, weiter verarbeiten. Inzwischen musste sogar in Hongkong Pferdefleisch- Lasagne aus den Regalen geholt werden. Die Lasagne stammt von der britischen Firma Findus, die ihr „Grundmaterial“ ebenfalls vo Fasen bezog.

63 Proben liegen inzwischen bei den heimischen Lebensmitteruntersuchern der AGES.

  • 63 Proben: 27 in Wien, 14 in Vorarlberg, 22 in Kärnten wurden bisher entnommen. Von 36 Proben lagen am Mittwoch qualitative Analysen vor.
  • Nur eine Charge war demnach positiv. Im Produkt „Combino Tortelloni, Sorte Rindfleisch“, wurde Pferde DNA nachgewiesen, der Anteil betrug 5,2 Prozent. Das Produkt wurde aus den Regalen genommen, ebenso ein zweites Produkt desselben Diskonters, das aber nicht von der AGES getestet wurde.
  •  Schweinefleisch. Auch sechs Schweinefleisch-Fertiggerichte wurden untersucht. In keinem wurde bisher Pferde-DNA gefunden.
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