Die Akte von Beran A
So radikal ist der Swift-Terrorist
09.08.2024Sprengstoff, Machete, Anabolika, IS-Wahn, TikTok-Hetze und ein salafistischer Verein in Wien
Ternitz. Der 19-jährige Beran A. wollte beim Taylor-Swift-Konzert in Wien ein Blutbad anrichten und sich selbst in die Luft sprengen. oe24 hat die Akte des Terroristen, der in der Justizanstalt Wiener Neustadt einsitzt.
Flüssigsprengstoff, Macheten
Am 25. Juli kündigte Beran seine Arbeit im Edelstahlwerk in Ternitz (NÖ), wo er seit 3 Jahren mit seinen Eltern wohnte. Er sagte: „Ich habe Großes vor.“ Beran A. hatte sich einen langen Bart wachsen lassen und Bombenbau-Anleitungen heruntergeladen. Die Polizei fand bei ihm Wasserstoffperoxid (H2O2) und weitere Chemikalien zur Herstellung des Flüssigsprengstoffs TATP, sowie Macheten, Messer, Anabolika und IS-Propaganda-Material.
Blaulicht und Sirene
Auch ein Blaulicht und eine Sirene wurden bei ihm gefunden. Beran A. wollte beim Konzert mit dem Auto in die Menge fahren, dann mit Machete und Sprengstoff ein Gemetzel anrichten. Der US-Geheimdienst NSA wurde auf ihn aufmerksam, weil er einen Treueschwur auf den IS leistete.
Nationalität und Hintergrund
Beran A. ist österreichischer Staatsbürger, hier geboren, seine Eltern sind albanischstämmig aus Nordmazedonien.
Verbindung zu Wien-Attentäter von 2020
Auch der Wien-Attentäter von 2020 hatte nordmazedonischen Hintergrund – und besuchte den gleichen salafistischen Gebets-Verein in Meidling wie der 17-jährige mutmaßliche Mittäter Luca K., der ebenfalls verhaftet wurde.
Die Polizei sagt oe24, dass keine Schließung des Vereins geplant sei. Die frühere Schließung 2020 wurde aufgehoben.
Mädchen geschlagen und begrapscht
Schul-Laufbahn. Bevor Beran zu arbeiten begann, besuchte er die Handelsschule Neunkirchen. Laut profil soll er dort Mädchen geschlagen haben. In der ersten Klasse nach einem Streit habe er eine gleichaltrige Schülerin am Hals gepackt und gegen die Wand gedrückt, später soll er andere Mädchen mehrmals belästigt und begrapscht haben.
Terror-Sumpf in Wien
Das Terror-Netzwerk in Wien dürfte noch größer sein. Auch ein Iraker (18) wurde verhaftet. Ein 15-Jähriger diente der Polizei hingegen als Zeuge. Ermittelt wird gegen Beran A. und Luca K. wegen terroristischer Vereinigung (§ 278b Strafgesetzbuch) und krimineller Organisation (§ 278a Strafgesetzbuch). Beran A. hat vollumfänglich gestanden, Luca K. streitet alles ab.