Projektil blieb in Hals stecken. Ermittlungen fast abgeschlossen.
„Das Projektil hatte sich durch die rechte Schläfe der Frau gebohrt, drang durch den Kiefer und blieb im Hals stecken“. Die behandelnden Ärzte von Anna A. können selbst noch nicht fassen, dass die 76-jährige Pensionistin den Mordversuch ihres Mannes Paul so „glimpflich“ überlebt hat. Denn: Das Gehirn der Frau wurde nicht verletzt. Anna A. wird den Vorfall mit ein paar Narben überstehen – die psychischen Schmerzen kann ihr freilich niemand abnehmen.
Keine Schäden
Rückblick: Am Sonntag hatte der 71-jähriger Pensionist Paul A. in Bad Eisenkappel (Bezirk Völkermarkt) mit einem Revolver auf seine 76-jährige Frau Anna geschossen und sich anschließend selbst die Waffe an die Schläfe gehalten. Und während der Täter diese Entscheidung nicht überlebte, wurde seine Frau Anna mit schweren Kopfverletzungen in das Klinikum Klagenfurt gebracht. Nach einer Notoperation dann die Entwarnung. „Die Patientin ist ansprechbar und war nie in Lebensgefahr“, so Bernd Stöckl, medizinischer Leiter des Klinikums.
Tat aus Verzweiflung
„Es war ein Mordversuch und Selbstmord aus Verzweiflung“. Nur einen Tag nach dem blutigen Drama ist auch für Manfred Dörfler vom Landeskriminalamt Kärnten der Sachverhalt klar. Mehr noch: Aufgrund der vorliegenden Fakten ist der „Fall“ für die Polizei bereits jetzt schon so gut wie abgeschlossen. Laut Dörfler habe die schwere Krebserkrankung von Paul A. den Ausschlag „für diese Verzweiflungstat“ gegeben. Abschiedsbrief habe der Täter jedoch keinen hinterlassen. Ob Paul A. aus Verzweiflung über seine Krankheit oder die Angst, seine Frau alleine lassen zu müssen, gehandelt hat, wird ungeklärt bleiben. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte.