Große Lohn-Debatte

So viel verdient Österreich

24.03.2012

Mehr als 8 Mio. für Top-Manager: 352-mal so viel wie Angestellter.

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17,4 Millionen Euro Gehalt kassierte VW-Chef Martin Winterkorn im Vorjahr. Nachdem Winterkorns Rekord-Gage bekannt wurde, ist in Deutschland eine heftige Diskussion über ­Gehälter entbrannt.

© Grafik TZ ÖSTERREICH / Rechnungshof

Die Gehälter der Großverdiener: © Grafik TZ ÖSTERREICH / Rechnungshof

Jetzt ist die Debatte auch nach Österreich geschwappt. Der ÖSTERREICH-Vergleich zeigt: Auch in Österreich sind die Lohn-Unterschiede enorm.

  • 24.516 Euro im Schnitt. Ein durchschnittlicher Angestellter verdient im Jahr in Österreich 24.516 Euro. Männer kommen dabei mit 30.316 Euro besser weg als Frauen (18.270 Euro). Pensionisten bekommen im Durchschnitt 17.284 Euro überwiesen.
  • Manager casht 352-mal so viel. Auch bei uns werden die Manager königlich entlohnt. Erste-Bank-Chef Andreas Treichl verdiente im Jahr 2010 satte 2,8 Millionen Euro. 114-mal mehr als ein durchschnittlicher Angestellter in Österreich! Und der österreichische Siemens-Chef Peter Löscher bekam gar 8,6 Millionen Euro (das sind 352-mal mehr als der Schnitt).
  • 5 Mio. für Eishockey-Star. Fußball-Star Marko Arnautovic kassiert jährlich bei Werder Bremen 2,2 Millionen Euro, Tennis-Profi Jürgen Melzer zwei Millionen. Eishockey-Spieler Thomas Vanek bringt es in den USA sogar auf 5 Mio. Euro im Jahr!
  • TV-Stars cashen ab. 
Armin Assinger erhält 20.000 Euro pro Millionenshow-Monat, Mirjam Weichselbraun kolportierte 100.000 Euro pro Dancing Stars-Staffel.
  • 319.000 € für Präsident. Fast mager wirken da die Gehälter unserer Politiker. Bundespräsident Heinz Fischer bringt es auf ein Jahresgehalt von 319.872 Euro, Bundeskanzler Werner Faymann auf 285.600 Euro.

© Grafik TZ ÖSTERREICH / Rechnungshof

Das verdient Österreich: © Grafik TZ ÖSTERREICH / Rechnungshof

Wolfgang Katzian, Chef der Gewerkschaft der Privatangestellten, geht auf die Barrikaden: Gehälter müssten moralisch vertretbar sein – das seien sie derzeit nicht.

Nächste Seite: Interview mit Gewerkschaftschef Wolfgang Katzian:

 

ÖSTERREICH: VW-Chef Martin Winterkorn verdient 17 Millionen im Jahr. Ist so ein Gehalt noch gerechtfertigt?
Wolfgang Katzian: Ich war immer dafür, dass Menschen, die etwas weiterbringen, auch entsprechend entlohnt werden. Aber: Wenn ein Manager das 40-fache von dem eines Angestellten verdient, dann muss man darüber schon diskutieren. So gut kann ein Manager eigentlich gar nicht sein.
ÖSTERREICH: Was halten Sie von einer Deckelung der Manager-Gehälter?
Katzian: Dass so etwas national einen Sinn macht, glaube ich nicht. Man sollte besser darauf schauen, dass Gehälter ethisch und moralisch vertretbar sind. Da wünsche ich mir eine Diskussion.

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