Sommer der toten Biker

Es ist der blutigste Biker-Sommer seit Jahren: Heuer starben bereits 63 Motorradfahrer – im Vorjahr waren es zum selben Zeitpunkt um 20 weniger. Es sind vor allem Männer (und die meisten über 40), die mit geringer Fahrpraxis auf heißen Öfen ums Leben kommen:
 

Lenker (51) flog bei Sturz meterweit über Auto
So starb am Samstag ein Linzer, der sich mit einem Bikerfreund in Steyregg auf der B 3 im Bereich der Auffahrt zur Donaubrücke ein Rennen lieferte. Dabei überholte der 59-Jährige seinen Freund etwas zu rasant, kam zu weit nach links und dann zu Sturz. Der Senior-Motorradfahrer erlitt so schwere Verletzungen, dass er noch vor Ort verstarb.

Nicht ganz so schlimm endete eine Serie von Biker-Unfällen im ganzen Land, wobei einige von einem echten Wunder sprechen können, dass sie überlebt haben. So etwa jener 51-jährige Bayer aus Siegsdorf, der bei Kössen in Tirol mit einem links abbiegenden Autofahrer zusammenkrachte: Obwohl der Biker meterweit über den Pkw geschleudert wurde, zog er sich „nur“ Brüche zu.

Ebenfalls mehrere Schutzengel hatte Marco E. (27) aus Wien, der nach einem Sturz im Mühlviertel in OÖ im Bach zu ertrinken drohte (siehe Story rechts). Gleich vier Motorradlenker verunglückten zum Teil spektakulär am Wochenende in Niederösterreich: Ein Biker (46) überholte in Unterloiben beim Krems ein Auto rechts (!) und übersah dabei zwei deutsche Fußgänger. Im Krankenhaus landete – der Passant.

Wiener drohte nach Crash zu ertrinken

Martin Wimmer ist der Held des Tages. Als bei Baumgartenberg ein Biker aus Wien ihn überholte, dabei zu Sturz kam und im Sarmingbach landete, zögerte der Oberösterreicher keine Sekunde: „Als ich ihn gefunden habe, war er bewusstlos und sein Kopf unter Wasser. Ich habe das Visier geöffnet und das Wasser abfließen lassen.“ Um den Ohnmächtigen herauszuhieven, benötigte der Helfer selbst Hilfe – und gleich drei Autofahrer blieben stehen. „Bei denen möchte ich mich herzlich bedanken. Zu viert haben wir den Motorradfahrer aus dem Bach gezogen.“