Österreich-Know-How
Sonde Rosetta schickt Kometen-Fotos
11.11.2014Missin auf der Zielgeraden. Wir berichten LIVE.
Die europäische Mission "Rosetta" erreicht ihren Höhepunkt: Am Mittwoch soll erstmals ein Mini-Labor weich auf einem Kometen landen. Nach zehnjähriger Reise hatte die "Rosetta"-Sonde mit dem Landegerät "Philae" an Bord am 6. August den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko erreicht. Seither umkreist sie ihn. "Philae" soll aus 22 Kilometer Höhe auf die Kometenoberfläche herabschweben. Es wird die erste Kometen-Landung in der Geschichte der Raumfahrt.
Jetzt hat die Sonde erstmals Nahaufnahmen vom Kometen geschickt. Die Mission befindet sich auf der Zielgeraden! Und: Österreichische Wissenschafter/innen und Techniker/innen sind an der europäischen Rosetta-Mission maßgeblich beteiligt.
VIDEO: Österreichische Größen sprechen über die Rosetta-Mission
+++ Wir berichten am Mittwoch ab sechs Uhr LIVE in unserem großen LIVE-TICKER von der Landung +++
Der Fahrplan
Nach den bisherigen ESA-Planungen soll sich "Philae" am Landetag um 9.35 Uhr mitteleuropäischer Zeit in einer Höhe von 22,5 Kilometern über dem Zentrum des Kometenkerns von der Muttersonde "Rosetta" lösen. Die Landung auf dem Vier-Kilometer-Brocken aus Eis, gefrorenem Gas und Staub ist dann um 16.30 Uhr vorgesehen, also rund sieben Stunden später.
So funktioniert's im Detail
Die Sonde sollte am Mittwochmorgen ihre Umlaufbahn um den Kometen verlassen und dann Kurs Richtung Landeplatz "Agilkia" nehmen. Das Absetzen des Mini-Labors "Philae" ist aus einer Höhe von 22 Kilometern geplant. Die Landung von "Philae" am Nachmittag soll der Höhepunkt der vor zehn Jahren gestarteten Mission werden.
Mit "Philae" wollen Wissenschafter einen Blick in die Kinderstube des Sonnensystems werfen. Kometen - eine Mischung aus Stein, Eis und Staub - sollen wie ein Kühlschrank Urmaterie vom Beginn vor 4,6 Milliarden Jahre enthalten. Der Landung des Mini-Labors am 12. November fiebern auch heimische Wissenschafter entgegen. Denn an Bord der Sonde und der Landeeinheit sind in Österreich bzw. mit österreichischer Beteiligung gebaute Instrumente.
Video: So wird die Raumsonde landen
Vor allem das Aufsetzen von "Philae" ist ein spannender Moment, da nicht bekannt ist, ob der Komet eine feste Oberfläche hat. Geplant ist, dass nach dem Aufsetzen des Landers zwei Harpunen in den Kometenboden gefeuert werden. "So dürfte sich "Philae" auch bei einem weicheren Untergrund festkrallen können", sagte Stephan Ulamec, der "Philae"-Projektleiter beim Deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) in Köln.