Streit um Evangelos
Sorgerecht: Vater abgereist - gibt er auf?
31.03.2010
Der Sorgerechtsstreit um den kleinen Evangelos (3)nahm gestern eine überraschende Wende: Der Vater verließ Linz ohne den Buben.
Überraschung im Fall des kleinen Evangelos (3), dessen Schicksal Österreich bewegt: Seit Monaten kämpft der griechische Vater mit aller Gewalt um das Sorgerecht für den Buben - er hat die Linzer Mutter, die sich während eines Urlaubs in den Taxifahrer verliebt hatte danach aber mit dem Kind nach Linz zurückkehrte, wegen „Kindesentführung“ angezeigt. Der Oberste Gerichtshof gab dem Vater recht - ordnete die Zwangsrückführung des Kleinkindes nach Griechenland an.
Montag kam Nikolaos M. (44), der Vater, nach Linz, um sein Kind nach diesem Urteil höchstpersönlich nach Griechenland zu holen.
Es kam zu Panik bei der Mutter und heftigen Proteste von Politikern und Hunderten LeserInnen.
Doch gestern Vormittag ist Nikolaos M. plötzlich abgereist - ohne Evangelos.
Grund: „Mein Mandant erklärte, dass er in der Nacht auf offener Straße tätlich angegriffen worden ist und sich deshalb in Linz nicht mehr sicher fühlt“, so sein Anwalt Lothar Korn.
Der Vater sei „an der aufgeheizten Stimmung der Linzer zerbrochen“.
Vater hat nach Angriff Angst um seine Sicherheit
Evangelos’
Mutter Sandra M. (35) vermutet hinter dem mysteriösen Vorfall einen
Emotionsausbruch ihres Ex-Mannes. Der Taxiunternehmer soll sie, wie sie
behauptet, während der kurzen Ehe geschlagen und bedroht haben. Daraufhin
war die Krankenschwester mit dem Buben geflohen.
Für Sandra M. kommt die plötzliche Abreise des Griechen nicht überraschend: „Er ist ein Trotzkopf. Wahrscheinlich hatte er schon Tickets für den gemeinsamen Rückflug gebucht, musste aber erkennen, dass er Evangelos nicht bekommt.“
Anwalt des Vaters will
OGH-Urteil umsetzen
Trotzdem will
sich der Anwalt des Vaters weiter dafür einsetzen, dass das OGH-Urteil
möglichst rasch umgesetzt wird. Die Jugendwohlfahrt auf Naxos habe bereits
vor einem Jahr entschieden, dass Evangelos zum Vater gehört.
Die Mutter will nun mit einer „Einstweiligen Verfügung“ erreichen, dass der kleine Bub bis zur Klärung des Sorgerechts bei ihr in Linz bleiben darf. Immer mehr Politiker und LeserInnen sind auf ihrer Seite.
Sie schwört: „Kein Tag ohne meinen Evangelos!“
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