Nach dem Absturz einer Gondelkabine im Skigebiet Hochoetz ist die Sorge und das Bangen um die dänische Familie unverändert groß. Der Vater (49) liegt im künstlichen Koma, sein 20-jähriger Sohn musste wieder auf die Intensivstation verlegt werden.
Tirol. Mittwochnachmittag hat Patricia T. aus Herning in Dänemark - die Mutter der beiden verletzten jungen Erwachsenen und Ex-Frau des lebensgefährlich verletzten 49-Jährigen - Österreich erreicht und besucht jetzt abwechselnd die Opfer in den Spitälern in Innsbruck und Zams. Was sie über Facebook-Postings an ihre Verwandten und weiteren Angehörigen daheim zu berichten hat, ist zutiefst schockierend. Detailliert schildert die Dänin, wie schlimm es die Familie - Vater, Kinder, Onkel - bei dem Sturz aus bis zu 10 Meter Höhe in unwegsames Gelände getroffen hat.
Hier trafen die Helfer eine halbe Stunde nach dem Absturz an der abgelegenen steilen Stelle ein.
Die abgestürzte, völlig ramponierte Gondelkabine.
So wurde ihre 19-jährige Tochter Sofia "an den Knochen hinter ihrem Auge operiert." Sie werde am 15. Jänner aus dem Spital in Innsbruck, in dem auch ihr Vater liegt, entlassen werden. Gemeinsam mit der Mutter suchte sie ihn am noch am Mittwoch auf der Intensivstation auf. Ihren Freunden schreibt die junge Dänin auf Instagram, dass es ihr den Umständen entsprechend gut gehe, und fügt hinzu: "Im Moment konzentriere ich mich auf meinen Vater, meinen Bruder und meinen Onkel." Sie selbst sei "wirklich überwältigt und betroffen von dem Unfall", deshalb könne sie nicht so viel antworten und schreiben.
Währenddessen verrät die besorgte Mutter, dass ihr Sohn Daniel wieder auf der Intensivstation in Zams liegt. Der 20-Jährige habe eine schwere Gehirnerschütterung und eine punktuelle Blutung im Gehirn. Außerdem habe er vier Frakturen am Rücken und zwei unter dem rechten Auge." Im selben Spital liegt auch sein Onkel Peder (46), der eine "durchstochene Lunge, einen gebrochenen Arm, fünf Brüche am Rücken und zwei gebrochenen Rippen" erlitten hat.
Über das am schlimmsten betroffene Opfer, Vater Michael G., heißt es , er sei jetzt "stabil und in ein künstliches Koma versetzt, damit er sich ausruhen und heilen kann. Er hat zwei durchstochene Lungen, neun gebrochene Rippen, beide Nieren sind beschädigt", aber er werde es überstehen, hofft seine Ex-Frau.
Foto zeigt, wo die Gondel im unwegsamen Gelände abgestürzt ist.
Die Ermittlungen zur genauen Unfallursache dauern indes weiter an. Die Seilbahnbehörde hat bereits am Dienstag ihre Arbeit aufgenommen. Unklar bleibt vorerst vor allem, warum der Baum - der mit zwei Stämmen im Gelände verwurzelt gewesen sein soll - umfiel, auf die Verankerung der Gondel bzw. das Tragseil krachte - und die Gondel dann abstürzte. Am Dienstag war es an Ort und Stelle nicht windig gewesen. Das Tragseil selbst soll nicht gerissen sein. Der Imster Bezirkspolizeikommandant Hubert Juen meinte, dass man weder von einem "technischen oder menschlichen Versagen" ausgehen würde. Die betroffene Acherkogelbahn wurde vorerst außer Betrieb gesetzt. Die Gondel wurde geborgen, ins Tal gebracht und soll nun untersucht werden.