Drei Viertel der Spitalsärzte in Wien klagen über zu hohe Arbeitsbelastung.
Alarm-Zustand. Derzeit fegt eine nie gekannte Viren-Welle über das Land, Corona, RSV und Grippe gleichzeitig. ÖSTERREICH berichtete über Kinderärztinnen, die keine Atemhilfe-Medikamente mehr in den Apotheken finden, und völlig überbelegte Kinderkrankenhäuser.
Ärzte am Limit. Am Dienstag legte die Ärztekammer nach – veröffentlichte die Studie von Peter Hajek mit katastrophalen Ergebnissen zur Arbeitssituation der angestellten Ärzte in den Wiener Spitälern.
Viele wollen gehen. Drei Viertel der Wiener Spitalsärzte sind „dauerbelastet“, sagt Wiens Ärztekammer-Vizepräsident Stefan Ferenci zu oe24.TV. Laut Umfrage stören vor allem Personalmangel, überbordende Bürokratie und mangelnde Zeit bei den Patienten.
Burnout. Rund 90 % der Ärzte schieben Überstunden, sind „kurz vor dem Burnout“, so Ferenci. Viele Ärzte würden überlegen, den Beruf zu wechseln.
Ferenci: "So schlimm war es nicht mal mit Covid"
Dreifach-Welle. Die Ärzte stellten eine Umfrage vor, die nach dem Sommer durchgeführt wurde. Bevor die aktuelle Welle aus drei Viren über die Krankenhäuser schwappte. Bevor die Medikamente aus China dramatisch knapp wurden – schon 500 sind nicht mehr lieferbar, auch viele Antibiotika fehlen.
„Die Hölle“. Was sich derzeit in den Krankenhäusern abspiele, sei ein Albtraum, berichtet Ferenci. „Die Situation auf den Intensiv- und Normalstationen ist schlimmer als die Hölle.“ Die Krankenhäuser sind laut Ferenci total überfüllt, so sehr, dass „sterbende Patienten in Gangbetten liegen“. Wenn jemand mit besseren Heilungschancen auf die Intensivstation komme, müsse man andere Patienten zurückstellen. „Das ist Triage“, sagt Ferenci. „So schlimm war es nicht mal mit Covid“, beschreibt er die aktuelle Dreifach-Virenwelle in den Spitälern. „Wir sind alle am Ende.“
Laut Peter Hajek zeigte die Umfrage, dass die Spitalsärzte so viele Überstunden machen, dass rund 50 Prozent von ihnen auch ihre gesetzlichen Ruhezeiten „nicht recht einhalten“ können. Der Frust: riesig.