Statt dem Ja-Wort stehen jetzt 14 Stunden Aufräumen am Tag auf dem Plan.
Hochzeit verschoben, wenig Privatsphäre und 14 Stunden Arbeit pro Tag - so stellt sich momentan der Alltag für Familie Gabler und Schwiegersohn in spe, Armin Torggler, knapp zwei Wochen nach dem Murenabgang in St. Lorenzen im Paltental dar. Ihr Haus, das schwer beschädigt worden ist, können sie wohl erst in einem Monat beziehen, auch wenn die Evakuierung vorher aufgehoben wird.
© ÖSTERREICH/ Fuhrich
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Aufräumarbeiten
"Wir sind immer noch beim Aufräumen, Sortieren und Bodenlegen", meinte Torggler. Die für den 11. August geplante Hochzeit haben sie verschoben: "Die holen wir nach, wenn wir wieder ins Haus einziehen können." Ob die Hochzeitsgesellschaft wie geplant im benachbarten und ebenfalls beschädigten Gasthaus feiern wird, sei noch unklar, aber "wenn es geht, schon".
Psychisch seien er und die Familie Gabler noch dabei, die Katastrophe zu verdauen: "Wir werden sicher noch länger daran knabbern." Seit wenigen Tagen müssen seine Schwiegermutter Gundi Gabler, seine zukünftige Braut Ute und er selbst wieder arbeiten gehen. "Den Feierabend verbringen wir dann mit weiteren Aufräumarbeiten im Haus", so Torggler. Zwölf bis 14 Stunden dauere momentan sein Arbeitstag.
Ein Monat "Asyl"
Der Feuerwehrmann rechnet damit, dass die Familie erst wieder in einem Monat einziehen kann. So lange sind sie bei einem Cousin von Mutter Gabler eingezogen. Als "normalen Alltag" könne man das Leben derzeit aber nicht bezeichnen, denn die Privatsphäre müsse klarerweise zurückstehen. "Die Schwiegereltern kommen nur durch die Küche in ihr Zimmer", aber da ohnehin keiner wegen der anstehenden Arbeiten lange schlafen könne, sei das nicht so schlimm. In die vorübergehende Unterkunft mitgenommen habe die Familie nur die "Klassiker": Kleidung, Toiletteartikel, Bettzeug und ein paar Sachen, die "im Junggesellenhaushalt des Cousins" fehlten.
Dass die Gablers und Torggler wieder in ihr Haus einziehen, sei nie infrage gestanden: "Wir hoffen auf einen Rammschutz und vertrauen darauf, dass die neuen Maßnahmen ordentlich Sicherheit bieten." So schlimm wie am 21. Juli 2012 würde es jedenfalls bestimmt nicht mehr werden, so Torggler zuversichtlich.