Eine Neurochirurgin soll ihre minderjährige Tochter bei einer Not-Operation am LKH Graz ans Werk gelassen haben. Laut Opferanwalt soll die 13-Jährige sogar den Schädel des Patienten aufgebohrt haben.
Graz. Opferanwalt Peter Freiberger übt heftige Kritik an der Kages und erwägt rechtliche Schritte: Die Ärztin der Neurochirurgie am LKH Graz soll ihre 13-jährige Tochter zu einer Schädeloperation mitgenommen und dort teilnehmen lassen. Die Neurochirurgin und ein weiterer Arzt sollen entlassen worden sein. Jetzt wurde ein weiteres Detail von der im Juni öffentlich gewordenen Causa bekannt: Die 13-Jährige soll sogar für die Not-OP das erforderliche Loch in den Schädel des Unfallopfers gebohrt haben, wie die "Kleine Zeitung" berichtet.
Vorwurf der schweren Körperverletzung
Für Opferanwalt Peter Freiberger ein klarer Fall von schwerer Körperverletzung. Der Jurist orte nicht nur bei den inzwischen entlassenen Ärzten – die Chirurgin und der anwesende Facharzt – eine Mitverantwortung, sondern bei allen im Operationssaal Anwesenden, die die Möglichkeit gehabt hätten, die Vorgänge zu verhindern. Freiberger will nun juristisch gegen alle Beteiligten vorgehen.
Bei der Spitalsgesellschaft wird vorerst weder bestätigt noch dementiert, dass die 13-Jährige selbst den Bohrer angesetzt habe, berichtet die "Kleine Zeitung".