Raffinierter Trick
2 Bankomat-Betrüger gefasst
26.02.2012
Raffinierte Bulgaren manipulierten Foyerautomaten, um an Kundendaten zu kommen
Schon vor zehn Tagen hatten die beiden Skimmer (die Täterbezeichnung kommt vom englischen Wort für „abschöpfen“) in Linz erstmals einen Geldausgabe-Automaten in einem Bank-Foyer manipuliert. Vor drei Tagen tauchten die Männer dann in Salzburg auf, tags darauf in St. Pölten – in Wien lauerten die Ermittler schon auf die Hightech-Betrüger, die aber nach Graz abbogen, wo sie ins Netz gingen.
Schwachstelle.
Und das war die übliche Vorgangsweise von Borislav K. (31) und seinem 30-jährigen Komplizen Aleksandar M.: Die beiden hatten sich auf Bankomaten einer Bauart spezialisiert, die eine technische Schwachstelle im Bereich der Tastatur aufweist, sodass es hier besonders einfach ist, eine Fake-Tastatur darüber zu montieren, mit der sie die eingegebenen PIN-Codes ausspähen und auch speichern konnten.
Enormer Schaden.
Mit dem eigentlichen Skimmer, der über dem Eingabeschlitz für die Bankomatkarten angebracht wird, konnten die gewieften Kriminellen die Magnetdaten der Kunden absaugen. Die erbeuteten Daten werden sodann übers Internet auf der ganzen Welt verkauft und auf Bankomatkarten-Rohlinge gespeichert – mit denen dann auf der ganzen Welt fleißig eingekauft wird. Erst kürzlich gingen zwei Bulgaren in Wien ins Netz, die einen Schaden von mindestens 130.000 Euro angerichtet haben.
Chipdaten.
Auch in Kärnten wurden unlängst zwei Skimmer auf frischer Tat ertappt. Dass dennoch immer wieder neue umgehen und dabei erfolgreich sind, beweist, wie viel Geld damit gemacht werden kann. Polizei-Insider wissen nur von einer Strategie gegen die Manipulierer-Banden: Transaktionen durch Magnetdaten im Ausland untersagen. Nur die Chipdaten im Plastikgeld sind unantastbar.