Kaliumhydroxidlösung
3 Frauen von ätzender Lauge verletzt
15.04.2010
Im Cargo Center in Werndorf hat es einen Chemieunfall gegeben
Fünf Menschen sind am Dienstag im Cargo Center in Werndorf (Bezirk Graz-Umgebung) mit einer ätzenden Chemikalie in Berührung gekommen. Drei Arbeiterinnen wurden verletzt.
Gegen Mittag wurde im Cargo Center Alarm gegeben. Drei Arbeiterinnen im Alter von 25, 31 und 43 Jahren waren mit ausgetretener Kaliumhydroxidlösung in Berührung gekommen und klagten über Jucken und Schmerzen an den Händen. Polizei, Landeswarnzentrale und Arbeitsinspektorat wurden alarmiert. Auch die Betriebsfeuerwehr, der Rettungshubschrauber des Roten Kreuzes und die Berufsfeuerwehr Graz waren im Einsatz. Während die Frauen ins LKH Graz gebracht wurden, verständigte die Polizei noch zwei Kraftfahrer, die ebenfalls mit der Lösung in Kontakt waren. Diese suchten selbstständig ein Krankenhaus auf.
Die Feuerwehr konnte schließlich rund 15 Liter der ausgeronnenen Flüssigkeit binden und fachgerecht entsorgen. Ursache für den Austritt der Chemikalie war ein eingedrücktes Eck an einem Kunststoffgebinde. Gefahr für Menschen oder Umwelt besteht laut Exekutive nicht mehr. Kaliumhydroxidlösung wird auch Kalilauge genannt und ist je nach Konzentration eine sirupartige bis dünnflüssige, farblose, ätzende Flüssigkeit. Sie reagiert stark alkalisch und löst Wolle, Leder und Polyestergewebe. Kalilauge wirkt auch in schwachen Konzentrationen ätzend auf die Haut und Schleimhäute. An Schleimhäuten und Augen kommt es nach kurzer Zeit zu Blasenbildung und Hornhauttrübung, es besteht die Gefahr zu erblinden.