Der Ungar wurde in Graz verurteilt. Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig.
Weil er Kupferkabel gestohlen haben soll, ist ein Ungar am Mittwoch in Graz zu drei Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. Der Mann war in den frühen Morgenstunden des 6. September auf der Südautobahn mit 3,5 Tonnen Kabeln in seinem Kastenwagen festgenommen worden, nachdem nachts von der Koralmbahn-Baustelle der ÖBB in Hengsberg 4.000 Meter sogenannter Energiekabel im Wert von 53.400 Euro verschwunden waren.
2.000 Meter Kupferkabel
Die Hälfte der von der Baustelle gestohlenen Kabeln fand sich im Auto des einschlägig vorbestraften Ungarn. Der 29-Jährige behauptete, die Kupferkabel gekauft zu haben. Unbekannte Ungarn hätten ihn auf der Autobahn angeblinkt und ihm erzählt, sie würden dringend Geld zum Tanken brauchen. Sie hätten ihm rund 2.000 Meter Kupferkabel zum Kauf angeboten, die er um 1.500 Euro erworben habe. "Das ist nicht einmal ein Märchen, das ist eine ganz dumme Verantwortung", entschied Richter Gernot Patzak.
Mindestens ein Komplize
Der Angeklagte erbat sich Bedenkzeit, das Urteil ist nicht rechtskräftig. Die Polizei vermutet, dass der 29-Jährige beim Diebstahl mindestens einen Komplizen hatte, da er allein das schwere Material niemals in seinen Wagen hätte laden können. Der zweite Beteiligte dürfte mit der anderen Hälfte der Beute entkommen sein.
Gesamtwert von 1.200 Euro
Der Diebstahl von Kupferkabel wurde in den vergangenen Jahren zum Problem. Das Material lässt sich teuer weiterverkaufen, die Baustellen können meist nicht ausreichend gesichert werden. Zuletzt wurden in der Nacht auf Dienstag im weststeirischen Deutschlandsberg 30 Meter Kupferkabel im Gesamtwert von 1.200 Euro entwendet, so die Polizei.